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Schottland-Wegweiser, der Guide für Schottlandurlaub

Schottischer Whisky - Herkunftsregionen

In Schottland kennt man eine Aufteilung des Landes in 'Whisky-Regionen'. Gemeint sind spezifische Regionen im Land, welche für die Whisky-Produktion eine Rolle spielen und im Prinzip auch eine gewisse Rolle bezüglich eines 'eigenständigen' Whisky spielen. Traditionell gab es vier davon: Highlands, Lowlands, Islay und Campbeltown. Im Lauf der Jahre hat sich die Regional-Einteilung immer wieder geändert, dies vor allem vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage und der damit verbundenen größeren Anzahl an aktiven Destillerien. Neben den vier klassischen Regionen muss man mittlerweile im Prinzip die Region Speyside als eigenständig nennen, manchmal hört man auch den Begriff Coastal Highlands (vor allem bezogen auf Oban und Clynelish).

Speyside

Das Speyside ist ein Teil der Highlands, früher wurde es auch nicht separat betrachtet. Allerdings konnte man sich irgendwann nicht der Tatsache verschließen, dass annähernd die Hälfte aller aktiven Destillerien im Speyside liegen (und das auf engstem Raum). Daher nahm man Speyside zu den eigenständigen Whisky-Regionen in Schottland. Im Speyside liegen, wie erwähnt, fast die Hälfte aller schottischen Destillerien und mithin einige der sehr bekannte (z. B. Aberdour, Balvenie, Glenfiddich, Glenlivet usw.). Auch hier ist die genaue Abgrenzung nicht immer klar, zum Beispiel wird der ebenfalls sehr bekannte Macallan häufig dem Speyside zugeordnet - möglicherweise gehört er aber genau gesagt der Region Highland. Speyside Whisky zeichnet sich normalerweise durch eine weniger kräftige und robuste, aber dafür runde und facettenreiche Note aus. Aufgrund dieser Prägung gelten Speyside Whiskys in der Regel als ideale Einstiegswhiskies im Single-Malt Bereich. Sie überfordern den Genießer selten, sind gleichzeitig aber meistens relativ facettenreich. Im Speyside wurde für Interessierte der Malt Whisky Trail angelegt.

Whiskyregion Highlands

In den Highlands liegen viele interessante Destillerien, die eine größere Bandbreite an Whiskys herstellen. Der Highland Whisky kann dabei immer ähnlich den Speysides sein, es gibt aber einige robustere und mehr oder weniger subtil getorfte Whiskys . Bekannte Destillerien der Highlands sind z. B. Dalmore, Dalwhinnie, Old Pulteney, Glenmorangie, Oban oder Aberfeldy. Zur Whiskyregion Highlands werden häufig die Brennereien der vorgelagerten Inseln Arran, Jura, Mull, Orkney oder Skye gezählt. Die Whiskys dieser Inseln sind normalerweise nicht ganz so torfig wie die Islay Whiskys, Kenner wollen eine gewisse salzige Note (wegen des Meerwassers) aus den Insel Whiskys herausschmecken. Küstennahe Brennereien wie Oban und Clynelish werden den Highlands zugeordnet, allerdings gibt es auch Listings, in denen sie der Region Coastal Highlands zugeordnet werden. Meines Wissens hat sich das aber nicht offiziell durchgesetzt.

Whiskyregion Islay

Islay zählt zu den eigenständigen Regionen, was Whisky anbelangt. Auf der relativ kleinen Insel vor der Westküste gibt es immerhin acht Destillerien: Ardbeg, Bowmore, Bruichladdich, Bunnahabhain, Caol Ila, Lagavulin, Laphroaig und seit neuestem Kilchoman. Nach schwierigen Jahren konnte sich die Whiskyproduktion der Insel stabilisieren und die Qualität der Whiskys erreichte ein hohes Niveau. Islay Whisky besitzt in der Regel einen sehr eigenständigen Geschmack, der vor allem geprägt ist von einer mehr oder weniger intensiven Torfnote. Der Islay ist in der Regel recht kräftig im Ausdruck. Die Beschreibung dieser Whiskys ist in der Praxis enorm breit, Kenner nennen von Leder, Seetang bis hin zu 'Schafdung' und Arzneigeruch relativ viele Eindrücke für Islay Whiskys. An Islay Whiskys scheiden sich oft die Geister, aber Kenner schätzen insbesondere diese Whiskys.

Whiskyregion Campbeltown

Campbeltown war früher, noch vor Dufftown, die Whisky-Hauptstadt in Schottland. In Campbeltown gab es einst über 30 Destillerien. Das ist viel, denn die Stadt ist nicht extrem groß. Allerdings litt auch Campbeltown unter der Absatzflaute und so verringerte sich die Anzahl der Destillerien sukzessive. Leider waren die Produkte aus Campbeltown insgesamt auch von eher schwankender Qualität. Heute gibt es nur noch drei Destillerien: Glengyle, Glen Scotia und Springbank. Wie gesagt wurde der Campbeltown Whisky von Kennern lange Zeit sehr zuückhaltend bewertet, insbesondere die Qualität der Betriebe wurde oft bemängelt. Heute hat sich das etwas gelegt und besonders Springbank besitzt, u. a. aufgrund seines transparenten Brennverfahrens, einen sehr guten Ruf.

Whiskyregion Lowlands

Die Lowlands sind, mehr oder weniger, die Region von der Linie Glasgow - Edinburgh Richtung englischer Grenze. Auch hier wurde einst gut produziert, aber viele der alten Brennereien schlossen. Heute sind vor allem die Destillerien Auchentoshan, Bladnoch und Glenkinchie bedeutend. Der Lowland Whisky wurde schon seit jeher als relativ 'unauffällig' bezeichnet, hier brannte man auch oft dreifach - das macht einen Whisky grundsätzlich weicher. So gesehen waren die Lowland Whiskys weniger 'kräftig' und eher einfach. Sie lagen in der Gunst der Whiskykenner selten ganz oben. Aber auch hier hat sich einiges getan, die drei verbliebenen Brennereien sind gut aufgestellt und haben ein anerkannt gutes Portfolio. Bladnoch kann bei Tastings immer wieder überzeugen, Glenkinchie gehört zu den Diageo Classic Malts und Auchentoshan hat durch einige Experimente z. B. im Fass-Finish viele Fans gefunden.

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