Die Orkney Inseln sind eine Inselgruppe unweit der nördlichen Küste vor Schottland. Man kann sie von der Küste aus sehen. Es handelt sich um ca. 70 Inseln verschiedener Größe. Bewohnt sind 17 davon. Wie auf den Shetland Inseln gibt es auch hier eine Hauptinsel, die Mainlands Orkney. Hier leben fast 14.000 Einwohner, die Mainlands nehmen fast 50% der Gesamtfläche der Orkneys ein. Die Orkneys sind recht fruchtbare Inseln. Sie sind in der Regel nur leicht hügelig. Auch auf den Orkneys kommen vor allem Wanderer, Angler und Natur- sowie Vogelliebhaber auf ihre Kosten.
Im direkten Vergleich zu den Shetland Inseln sind die Orkney picke-packe voll mit Sehenswürdigkeiten. An erster Stelle muss man dabei die prähistorischen Monumente nennen. Es gibt auf so kleiner Fläche selten mehr davon und vor allem kaum Sehenswertere. Die bekanntesten dieser Stätten sind im Rahmen von Heart Of Neolithic Orkney Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Die wichtigste Stadt der Orkneys ist der Hauptort der Mainlands, Kirkwall. Hier leben die Hälfte der Menschen der Mainlands. Kirkwall verströmt eher ein nordisches, sprich norwegisches Flair. In Kirkwall ist die monumentale St. Mangus Kathedrale sehr sehenswert. In der Nahe stehen die Ruinen des Bishop's Palace und des Earl's Palace. Die Einkaufsmeile in Kirkwall liegt in der Broad Street. Nahe der Palace Road liegt das sehenswerte Tankerness House mit dem Heimatmuseum. In Kirkwall befindet sich auch die nördlichste Destillerie Schottlands. Hier wird ein vergleichsweise kräftiger Malt hergestellt. Etwas außerhalb wird noch eine Destillerie betrieben, die für ihren Bourbon-Malt bekannt ist. Am Wideford Hill findet man ein sehenswertes altes Kammergrab. Knapp 9 km nordwestlich kommt man zum Rennibister-Erdhaus, das aus der Eisenzeit stammt. Östlich liegt die interessante Kammer Mine Howe, die unterirdisch liegt. Das Dorf Orphir betreibt den interessanten Orkenyinga Saga Centre. Im Ort steht eine schöne Rundkirche. Westlich von Kirkwall liegt eines der bekanntesten Gebiete der Orkneys, Strommes. Maes Howe gilt als eines der besterhaltenen Kammergräber überhaupt. Zwischen Harray und Loch Stennes steht der beeindruckende Steinkreis von Stennes. Am Loch Stennes steht mit dem Ring Of Brodgar ein noch bekannterer Steinkreis. Am Südufer des Sees liegt Unstan Cairn, eine interessante Grabkammer.
Und es geht weiter mit den Sehenswürdigkeiten. Knapp 17 km nördlich von Strommes liegt das berühmte Steinzeitdorf Skara Brae. Vielleicht das berühmteste der Welt. Nahe Evie Village kann man das Broch Of Gurness besuchen. Das sind interessante Wehr- und Wohntürme aus piktischer Zeit.
Sehenswert ist die Insel Hoy. Hier gibt es mit die höchsten Klippen in ganz Großbritannien. Die Klippenlandschaft der felsigen Insel ist sehenswert. Ebenfalls interessant ist South Ronaldsay. Hier ist die Italian Chapel auf Lambholm interessant, das Dorf St. Magaret's Hope ist nett. Hier kann man das Smiddy Museum besuchen. North Ronaldsay dürfte vor allem für seine Seetang fressenden Schafe bekannt sein. Im Südosten von Ronaldsay liegt Tomb Of The Eagles, eine sehenswerte Grabanlage. Ein Besuch der Insel Westray lohnt zum Beispiel wegen des Notland Castle. Am Noup Head auf Westray gibt es mit die größten Vogelkolonien Großbritanniens. Papa Westray ist bekannt wegen der Knap Of Howar (zwei extrem alten Steinhäuser). Sie gehören zu den ältesten in ganz Europa. Am North-Hill kann man eine große Küstenseeschwalbenkolonie beobachten. Sanday ist eine interessante Insel für Vogelbeobachter. In der Bucht Otters Wick kann man Seehunde beobachten. Auf Sty Wick steht das Quoyness Cairn, ein Kammergrab aus der Steinzeit.
Scapa Flow ist eine natürliche Bucht im Süden der Orkney zwischen Mainland, Burray, South Ronaldsay, Flotta und Hoy. Es handelt sich um einen relativ geschützten Bereich, der gerne als natürlicher Hafen genutzt wurde, in den beiden Weltkriegen des letzten Jahrhunderts spielte Scapa Flow eine wichtige Rolle für Engländer und Deutsche. Berühmt wurde Scapa für die Selbstversenkung praktisch der kompletten kaiserlichen Hochsee-Flotte im Jahr 1919. Ein Großteil der Wracks wurde in der Zwischenzeit gehoben, aber in der Region von Scapa gibt es noch etliche Schiffswracks auf dem Meeresgrund. Daher ist Scapa Flow auch bei Wracktauchern eine bekannte und beliebte Adresse. Das Tauchen ist aber stark reglementiert. 1995 wurden die restlichen Wracks unter Denkmalschutz gestellt. Seit 2002 dürften Tauchgänge nur noch über in Schottland eingeschriebenen Tauchbasen durchgeführt werden.
Der Orkney Craft Trail wurde von der Orkney Crafts Association (OCA) ins Leben gerufen. Es handelt sich um eine kleinen Trail, welcher regionale Hersteller von Kunsthandwerk miteinander verbindet.
Dabei geht es natürlich in starkem Maß um die Vermarktung bzw. den Verkauf von Produkten. Allerdings findet man auf dem Trail auch einige Möglichkeiten, den Handwerkern über die Schulter zu sahcuen und so etwas von der Herstellung der Artikel mitzubekommen.
Typischerweise werden auf Orkney vor allem Artikel aus dem Bereich Naturschmuck und Strickwaren angeboten, darüber hinaus Keramiken und Nachbildungen historischer Artikel wie Runenringe und die nur auf den Inseln hergestellten Orkney Stühle.
Einige Teilnehmer des Orkney Craft Trail
In Kirkwall gibt es einen Flughafen. Flüge kommen von Glasgow, Edinburgh, Aberdeen und Inverness. Der Flughafen liegt 4 km von Kirkwall entfernt. Den Rest muss man per Taxi fahren. Fährverbindungen gibt es ab Scrabster und Aberdeen sowie nach Lerwick (Shetlands). Auf den Orkneys gibt es zwar Busverbindungen, aber die fahren sonntags z. B. nicht. Je nachdem kann es wirklich sinnvoll sein, mit dem Auto per Fähre hierher zu kommen. Vielleicht noch besser wäre es, da die Überfahrtkosten für Autos recht hoch sind, vor Ort ein Auto zu mieten.