Skara Brae (auch Skerrabra) ist eine Siedlung aus der Jungsteinzeit, welche sich an der Bay Of Skaill an der Westküste der Hauptinsel Mainland der Orkneys in Schottland befindet. Die Siedlung ist im Zuge des Heart Of Neolithic Orkney Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Skara Brae liegt an der Westküste der Insel und war lange Zeit von Sanddünen bedeckt. Im Jahr 1850 entdeckte man Teile davon, nachdem ein heftiger Sturm einiges vom Sand abgetragen hatte. Die Anlage wurde dann freigelegt. Skara Brae wird als eine der am besten erhaltenen Siedlungen der Jungsteinzeit in Europa betrachtet. Das liegt nach Meinung vieler Fachleute daran, dass die komplette Anlage so lange verschüttet war und dadurch praktisch konserviert wurde. Aus dem Grund wird Skara Brae auch oft als britisches Pompeii bezeichnet.
Die Anlage besteht aus ca. 10 Anwesen und war wohl zwischen 3.100 bis 2.500 v. Chr. bewohnt. Nach neuesten Forschungen geht man davon aus, dass die Anlage seit 3.180 v. Chr. besteht. Nachdem sich die klimatischen Verhältnisse an dem Ort änderten, haben die Anwohner die Anlage evtl. schon um 2.500 v. Chr. aufgegeben. Es könnte auch sein, dass die Anlage nach einem schlimmen Sturm fluchtartig aufgegeben werden musste.
Die Anlage wurde wohl zuerst von William Watt, dem Laird Of Skaill, freigegraben. Die komplette Ausgrabung schreibt man Vere Gorden Childe zu. Sie begann 1928, nachdem im Jahr 1926 ein erneuter Sturm weitere Teile der Anlage offenbarte. Childe ging ursprünglich noch davon aus, dass die Einwohner keine Landwirtschaft betrieben. Aber Ausgrabungen im Jahr 1972 erbrachten den Nachweis, das man u. a. Gerste anbaute.
Dennoch gibt es unterschiedliche Auffassungen, wer da genau gelebt hat. Euan MacKie vertritt die Ansicht, dass hier hochgestellte Theokraten lebten, welche die nahegelegenen Stätten Ring Of Brodgar und die Standing Stones Of Stenness zu astronomischen und magischen Zwecken nutzten. Dem widersprechen aber z. B. Graham und Anna Ritchie.
Es gilt aber als gesichert, dass eine Art Straße Skara Brae mit Maeshowe verbindet und an den Standing Stones Of Stenness und dem Ring Of Brodgar vorbeiführt. Dies wiederum ist typisch für Verbindungen von rituellen Orten aus der Jungsteinzeit.
Auch wenn die Überbleibsel der Anlage einen richtig guten Eindruck über den Originalzustand geben, so hat das Meer doch einiges von der Geschichte der Siedlung mit sich genommen.