North Ronaldsay ist eine Insel, welche zur Gruppe der Orkney Islands in Schottland gehört. Es ist die nördlichste der Orkney Islands. Mit einer Gesamtfläche von ca. 7km² gehört North Ronaldsay zu den kleineren Inseln Orkneys.
North Ronaldsay ist eine relativ flache Insel, der höchste Punkt erreicht gerade mal ca. 23 Meter. Dabei gibt es rund um die Insel einige sehr gute Sandstrände, vor allem im Osten (Linklet Bay) und im Süden (South Bay). Im Westen der Insel sind die Küstenbereiche felsiger mit schärenartigen Abschnitten. Hauptort von North Ronaldsay ist Hollandstoun, dort gibt es ein Flugfeld und den zentralen Fähranleger der Insel.
Klimatisch handelt es sich um eine ziemlich raue Gegend mit einem unwägbaren Klima. Das Wetter um North Ronaldsay ist in der Regel sehr stürmisch, die See rau. Rund um die Insel gingen schon viele Schiffe im wahrsten Sinn des Wortes baden. Da die Insel nur wenige größere Erhebungen aufweist, bläst der Sturm dann auch in der Regel kräftig über die Insel.
Die Insel selbst ist noch nicht so lange besiedelt, eines der frühen Häuser war Holland House, welches um 1727 gebaut wurde. 1789 wurde der Leuchtturm Old Beacon durch Thomas Smith gebaut. Um 1881 sollen etwa 547 Menschen auf North Ronaldsay gelebt haben. Das ist Geschichte, im Jahr 2001 zählte man noch ca. 70 Einwohner. Aktuell geht man von ca. 60 Einwohnern aus.
North Ronaldsay wird, wie viele der Orkneys, vor allem vom Kunsthandwerk und von der Schäferei geprägt. Der Tourismus ist moderat, spielt aber für die Einheimischen eine durchaus wichtige Rolle. Seit 1987 gibt es ein wichtiges Vogelbeobachtungszentrum auf der Insel, vor allem im Frühling und Herbst ist es ein vorzügliches Revier für Vogelkundler.
Im Nordosten der Insel bei Dennis Head befindet sich der alte Leuchtturm Old Beacon, der um 1789 durch Thomas Smith gebaut wurde. Für Smith war es nach Kinnair Head und Mull Of Kintyre der dritte Leuchtturm, gleichzeitig war Old Beacon damit auch einer der frühen Leuchttürme in Schottland. Allerdings wurde Old Beacon schon im Jahr 1809 außer Betrieb genommen, weil es zu viele Leuchttürme in der Umgebung gab. Der Turm an sich wurde erhalten, die Spitze wurde jedoch durch ein gewölbtes Dach mit einer Kugel ersetzt. Mit der Kugel sieht der Steinturm heute aus wie eine Art Pokal mit Deckel drauf. Auf der Insel wurde im Jahr 1852 noch einmal ein neuer Turm im Norden bei Point Of Sinsoss gebaut, der zu den größten in Großbritannien gezählt wird.
Vom kleinen Flugfeld gibt es Verbindungen nach Kirkwall auf dem Mainland von Orkney. Ebenfalls zum Mainland Orkneys verkehrt einmal die Woche eine Fähre von Orkney Ferries.
Ob es nun am Klima liegt oder nicht, Haupteinwohner sind zweifellos Schafe. Es handelt sich dabei um ganz besondere Schafe. Sie werden seit 1832 vom guten Ackerland bzw. vom für die Rinder wertvollen Grasland mit einer rund um die Insel gezogenen Trockensteinmauer getrennt und wurden daran gewöhnt, sich vom allem zu ernähren was es außerhalb gibt. Das ist vor allem Seegras bzw. Seetang. Die Schafe scheinen sich damit arrangiert zu haben und grasen sozusagen in Schlagweite von Robben. Wichtig sind sie für die Einwohner in jedem Fall. Zwar konnte man mit dem Verkauf von Schafwolle zunächst nichts verdienen. Aber die Einwohner besorgten sich irgendwann eine eigene Spinnmaschine und verarbeiten die Wolle selbst. die Schafwolle selbst in ihrer Minispinnerei. Die Wolle der Schafe ist durchaus begehrt, das sie als sehr weich gilt. Wie erwähnt gingen die Einwohner früh dazu über, die Wolle selbst in einer kleinen Spinnerei zu verarbeiten. Produkte aus Schafwolle werden nicht selten auf den Orkney Mainlands verkauft oder die Leute haben sich in einer Art Genossenschaft zusammengeschlossen und vermarkten die Produkte gemeinsam. Das scheint sehr gut zu funktionieren. Eine gute Adresse ist hier die Front Road in St. Margaret's Hope, wo man einen Laden mit Kunsthandwerk von der Insel eingerichtet hat
Interessanterweise haben sich die Schafe trotz der seltsamen Haltung gut entwickelt und sind angeblich ohne Seetang nicht mehr überlebensfähig. Biologen erklären das damit, dass sich die Verdauung der Schafe auf eine effiziente Verarbeitung von Kupfer in der Nahrung eingestellt hat. Der Seetang blockiert praktisch die Kupferaufnahme im Darm. Fehlt der Seetang nun in der Nahrung, würde Kupfer in zu großen Mengen aufgenommen werden und die Tiere können daran sterben.