Oban liegt in der Region Argyll. Dabei ist der Ort nach wie vor ein wichtiger Hafen, der größte im Westen Schottlands. Oban gilt als Hauptfährhafen zu den Hebriden. Die Stadt selbst ist ein sehr beliebtes Touristenziel. In den Sommermonaten ist extrem viel los, aber auch in der Nebensaison ist Oban sehr belebt. Das liegt nicht nur an den Touristen, die in Oban selbst sind, sondern an den vielen Tagesausflüglern, die Oban als Fährhafen nutzen. Oban eignet sich vorzüglich als Startpunkt zur Erkundung der Region und der westlichen Highlands. Per Fähre kann man von Oban aus die vorgelagerten Inseln Kerrera und Mull erreichen. Auch die weiter gelegenen Inseln der Inneren Hebriden sind erreichbar sowie South Uist und Barra.
Kaum 3 Kilometer entfernt im Norden liegt Dunstaffnage Castle, etwas weiter kommt man zum netten Ort Connel. Dort kann man die interessanten Falls Of Lora besichtigen. Richtung Osten geht es dann auf der A 85 in Richtung Crianlarich. Man kommt über Taynuilt, einem schönen Ort am Südende des Loch Etive. Nördlich von Taynuilt liegt Bonawe mit dem interessanten Iron Furnace, einem sehenswerten Industriemuseum. Etwas weiter erreicht man Lochawe, einen schönen Ort mit imposantem Hotel. Vor dem Ort liegt die Cruachan Power Station. Es ist so ein bisschen der Stolz der Region - hier wird Strom aus dem Wasser des Ben Cruachan erzeugt. Dabei dient das Fallwasser zur Deckung von hohen Strombedarfen, anschließend muss das Wasser wieder aus dem Loch Awe nach oben gepumpt werden! Nach Lochawe kann man weiter auf der A 85 Richtung Crianlarich fahren. Interessanter ist der Abzweig nach rechts Richtung Inveraray. Bevor man aber abzweigt, sollte man sich Kilchurn Castle ansehen. Es ist etwas schlecht ausgeschildert bzw. gar nicht. Nach der Steinbrücke von Lochawe und vor dem Abzweig nach Inveraray muss man rechts einen Parkplatz ansteuern. Von hier aus kann man zu Fuss die schöne Schlossruine von Kilchurn erreichen. Sie liegt wunderschön am Südende des Loch Awe.
Wie gesagt führt der Abzweig der A 85 auf die A 819 nach Inveraray. Inveraray sollte man gesehen haben. Die kleine Hafenstadt überzeugt mit hübschen weißen Häusern. Im Hafen liegt das Maritime Museum auf einem Schiff, unweit davon ist das Inveraray Jail. Dieses ehemalige Gefängnis wurde zu einem Besucherzentrum gemacht und zeigt interessante Einblicke in das Gefängnisleben Schottlands der alten Zeit. Etwas außerhalb liegt das Inveraray Castle. Es ist ein imposantes und sehr sehenswertes Schloss. Von Inverary kann man dann auf der A 83 entlang des Loch Fyne Richtung Lochgilphead und von dort wieder zurück nach Oban fahren.
Fährt man von Oban über Connel weiter Richtung Norden dann geht es in Richtung Fort William. Auf der Strecke liegt Port Appin. Von dort kann man per Fähre zur Insel Lismore fahren. Vor Port Appin, direkt von der Strasse aus erreichbar, liegt das sehenswerte Castle Stalker. Ein kleines Schloss, dass sehr malerisch auf einer kleinen Insel steht.
Sehr interessant ist aus meiner Sicht die Strecke von Oban Richtung Süden auf der A 816 und später A 83. Sie ist nicht ganz so stark frequentiert, bietet aber interessante Einblicke. Unweit von Oban geht es Richtung Lerags. Eine ruhige Gegend. Fährt man auf der A 816 weiter, dann geht es wenige Meilen später nach dem Loch Melfort rechts ab zur Isle Of Seil. Eine richtig schöne Gegend, die kaum überlaufen ist. Zur Insel führt die sehenswerte alte Steinbrücke (Bridge Over The Atlantic) - wenn man so will die einzige Steinbrücke über den Atlantik! Die Strasse führt dann einmal weiter zur Cuan Ferry, einer Fähre zur Insel Luing. Schöner finde ich den Abzweig Richtung Ellenabeich und Easdale Island. Der führt über eine traumhafte Strecke zum schönen Küstenort Ellenabeich. Von dort kann man zur gegenüberliegenden Insel Easdale übersetzen.
Wer nicht Richtung Seil abzweigt und auf der A 816 bleibt, kommt irgendwann zum Abzweig zu den Arduaine Gardens, einem interessanten Gartenprojekt. Weiter südlich erreicht man Kilmartin und das Kilmartin Glen. Eine interessante Gegend für Geschichtsinteressierte. Dort wurde alles recht gut für den Fremdenverkehr hergerichtet. Im Kilmartin Glen findet man als Ziele das Carnasserie Castle, den Temple Wood Steinkreis, den Nether Largie South Cairn und die Nether largie Stones. Im Ort gibt es ein schönes Museum sowie die interessante Kirche mit dem berühmten Friedhof von Kilmartin. Weiter südlich von Kilmartin liegt Dunadd mit dem bekannten Footprint von Dunadd. Danach wird die Strecke etwas uninteressanter, bis man nach Lochgilphead kommt. Die kleine Hafenstadt liegt am Loch Gilp, der wiederum eine Verlängerung des Loch Fyne ist. Lochgilphead ist nett, aber nicht umwerfend. Ich denke die Stadt ist vor allem wichtig als Knotenpunkt der A 816 und der A 83 und natürlich als Verwaltungszentrum von Argyll And Bute. Von Lochgilphead geht es nämlich jetzt entweder auf der A 83 Richtung Inveraray entlang des Loch Fyne, oder man fährt weiter südlich durch Kintyre über Tarbert nach Campbeltown.
Zwischen Lochgilphead und Tarbert fährt man entlang des Loch Fyne. Eine angenehmene, wenn auch unaufregende Strecke. Man kommt dann nach Tarbert. Es handelt sich um einen netten kleinen Hafenort, der sich das Tor nach Kintyre nennt. Oben bestimmt die Kirche das Bild des Ortes, von dort hat man einen schönen Blick auf den Hafen. Tarbert selbst bietet eine Fährverbindung nach Cowal, alle anderen Fährhafen liegen etwas entfernt. Über dem Hafen thront, wenn auch schlecht sichtbar, eine Burgruine. Es ist eine Ruine, die unter anderem Robert The Bruce gedient hatte. Allerdings ist die Ruine heute in schlechtem Zustand.
Fährt man von Tarbert aus weiter über die A 83, dann kommt man nach Campbeltown. Eine schöne Küstenstrasse, die sehr gut zu befahren ist. Wesentlich schöner, aber anstrengender, ist die Tour über die östliche Single Track Road. Diese Tour dauert wesentlich länger - aber es rentiert sich. Unter anderem kommt man hier nach Glaonaig, von wo aus man nach Arran übersetzen kann. Sehr lohnenswert ist ein Abstecher nach Skipness und Skipness Castle. Fährt man auf der Küstenstrasse von Claonaig aus weiter, kommt man über Crossaig und Dippen nach Saddel, wo das Saddel Abbey besichtigt werden kann. Die Strasse führt weiter rund um Kintyre nach Campbeltown. Campbeltown ist, wenn man so will, der Endpunkt dieser Tour. Eine nette Hafenstadt, so by the way auch noch eine der größeren Städte in Argyll. Früher war die Stadt eine wichtige Whisky Metropole - heute existiert nur noch eine Destillerie. Auch ihre wichtige Rolle als Heringhafen hat die Stadt eingebüßt. Trotzdem eine ganz sehenswerte Stadt. Für Unentwegte bietet sich die Weiterfahrt Richtung Süden zum Mull Of Kintyre an, von wo aus man - je nach Wetterlage - einen guten Blick nach Nordirland hat. Auf der Strecke findet man die Ruine von Dunaverty Castle und Dunaverty vorgelagert die St. Columba's Footprints. Hier soll der Apostel Columba um 574 n. Chr. Schottland betreten haben und im Fels die Abdrücke hinterlassen haben.