South Uist (gälisch Uibhist a Deas) ist eine Insel der äußeren Hebriden im Nordwesten von Schottland. Nördlich von South Uist liegt die Nachbarinsel North Uist. Hauptort von South Uist ist Lochboisdale (Loch Baghasdal).
South Uist spielt strategisch eine durchaus wichtige Rolle, denn im Nordwesten der Insel liegt eine wichtige Testanlage für militärische Raketen und Forschungsraketen.
Am 30.11.2006 wurde die Insel im Zuge eine Community Land Buyout an die Einwohner verkauft. Der vormalige Eigner der Insel verkaufte die Insel für 4,5 Mio. £ an die Community Company. Man erhofft sich, dadurch der wirtschaftlichen Schwächung der Insel und auch der schwindenden Bevölkerungszahl entgegen zu wirken.
Die meisten Einwohner von South Uist gehören dem römisch-katholischen Glauben an. South Uist gehört zu den Inseln, auf denen die gälische Sprache bis heute in starkem Maß gesprochen wird. Die Inselbewohner werden in der Regel als Deasaich (Southerners) bezeichnet.
Die Insel lebt in starkem Maß vom Tourismus. Sehenswert sind unter anderem das Kildonan Museum mit dem Clanranald Stone aus dem 16. Jahrhundert sowie die Ruinen des Geburtshauses von Flora MacDonald. Auf der Insel befindet sich der bekannte Golf Course von Askernish. Es ist der älteste Golfcourse der äußeren Hebriden. Der Platz war bis 1930 im Originalzustand in Betrieb und wurde in den vergangenen Jahren wieder in den Originalzustand versetzt.
Auf der Insel gibt es ein Naturschutzgebiet und einige Plätze, die von archäologischen Interesse sind. Unter anderem befindet sich auf der Insel der Platz, an dem die bislang einzigen prähistorischen Mumien gefunden wurden (in Cladh Hallan).
Im Westen der Insel befindet sich ein fruchtbares Tiefland mit einigen sandigen Stränden. Die Ostküste ist gebirgiger, hier befindet sich der höchste Berg der Insel, der Beinn Mhòr (620 Meter) sowie der Hecla mit (606 Meter). Vom Hauptort der Insel, Lochboisdale, gibt es Fährverbindungen nach Oban sowie nach Castlebay auf Barra. Außerdem gibt es befahrbare Dämme nach Eriskay und Benbecula. Kleinere bekannte Orte sind Daliburgh (Dalabrog), Howmore (Tobha Mòr) und Ludag.
Loch Druidibeg im Norden der Insel ist ein National Nature Reserve, welches der Scottish Natural Heritage untersteht. Hier findet man einige schützenswerte Pflanzen und Tiere.
Im Nordwesten der Insel wurde in den Jahren 1957-1958 eine Raketenforschungsanlage in Betrieb genommen. Gegen den Widerstand der Bevölkerung wurden hier anfangs Nuklearwaffen der Engländer und US-Amerikaner getestet. Die Bevölkerung hatte damals auch Sorge, dass die gälische Sprache durch den Einfluss der vielen englisch sprechenden Beschäftigten verschwinden könnte. Die Britische Regierung sah jedoch überwiegende nationale Interessen und testete bis 1963 Nuklearraketen. Später wurden auf der, bei der Bevölkerung rocket range genannten Anlage, vor allem Langstreckenflugkörper wie Skua und Petrel getestet. Heute gehört die Anlage der MoD und wird von der QinetiQ betrieben. Es werden weiterhin Missile Systeme hier gestestet.