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Schottland-Wegweiser, der Guide für Schottlandurlaub

Städte und Orte in Schottland: Dundee/City Of Dundee

Landesinfo
Einwohner: ca. 153.000
Vorwahl: 01382
Postcode: DD1 bis DD 5
Council-Area: Dundee

Dundee (gälisch: Dùn Dè) ist die viertgrößte Stadt Schottland. Im Prinzip zählt man die Stadt noch zu den östlichen Lowlands, auch wenn Dundee relativ nahe an den Highlands liegt. Im Grenzbereich zum Council Area Angus ist Dundee am Nordufer des Firth Of Tay an dessen Mündung des Tay zur Nordsee geliegen. Als Dundee City ist Dundee gleichzeitig ein eigenständiger Council Area Schottlands.

Dundee, Schottland
Blick entlang der Tay Bridge nach Dundee

Dundee im Zeichen der Industrie - Jute, Jam And Journalism

Cox's Stack Dundee
Relikt der Jute-Industrie: Cox's Stack

Wo heute die Stadt Dundee zu sehen ist, da gab es wohl schon in der Eisenzeit eine erste Siedlung. Daraus entstand die Stadt Dundee, die um 1191 Stadtrechte als Royal Burgh erhielt. Allerdings wurde Dundee immer wieder in Kämpfe verwickelt und wurde ab 1303 immer wieder stark in Mitleidenschaft gezogen. Das bedeutete natürlich auch immer ein Stück weit Neuaufbau und Verlust alter Strukturen. Alleine wirtschaftlich zeigte Dundee immer wieder sein Stärke. Im 19. Jahrhundert war Dundee eines der wichtigen Zentren der Jute- bzw. Textilproduktion. Es wurden immer mehr Industrieanlagen gebaut mit jeder neuen Industrie wuchs auch der Bedarf an Arbeitern. Das ist eigentlich eine gute Sache, aber im 19. Jahrhundert war das eher problembehaftet. Mit der wachsenden Zahl an Arbeitern wuchs der Bedarf an Wohnraum. Die Folge waren typische schnell hochgezogene Arbeitersiedlungen, die man heute am ehesten als Slum bezeichnen würde. Das betraf vor allem Bereiche wie Hawkhill, Blackness Road, Dens Road und Hilltown. Dundee entwickelte sich wie viele andere Industriestädte. Es wurde viel produziert und viel verdient, aber die Arbeiter bekamen davon wenig ab. Die Verslummung nahm zu.

Im späten 19. Jahrhundert versuchte man, die entstandenen Slums trockenzulegen. Mit dem Architekten James Thomson wurden große Planungen gemacht, vor allem nach dem II. Weltkrieg sah das Stadtzentrum große Veränderungen. Es wurde modernisiert, aber auf Kosten der alten Bausubstanz. Man sah keinen Bedarf mehr an mittelalterlichen Gebäuden und wollte zweckmäßige moderne Anlagen und Shoppingzentren. Grundsätzlich war diese Phase nach dem II. Weltkrieg prägend für die heutige Stadt. Anfangs arbeiteten immerhin noch gut 20 Prozent der Einwohner irgendwie in der Jute Industrie. Die Stadt konnte mit dem Bau neuer Industriegebiete weitere potente Arbeitgeber (etwa NCR und Astral) nach Dundee holen. Das war gut so, denn mit der Jute Industrie ging es Stück für Stück bergab, ebenso wie mit dem noch florierenden Schiffsbausektor. In den 1980ern wurde Dundee, trotz der Ansiedelung anderer Unternehmen, dann doch hart vom endgültigen Aus der Jute- und Schiffsbauindustrie getroffen. In kürzester Zeit verloren 10.000 Menschen ihren Job und Dundee war für einige Zeit eines der Sorgenkinder Schottlands. In den 1990ern wurden dann aber die Weichen in eine gute Richtung gestellt - Dundee wurde zur Enterprise Zone ernannt. Das lockte viele Technologieunternehmen an. Heute ist die Situation in Dundee relativ entspannt. Es gibt ein gutes Angebot an Arbeitsplätzen. Die Juteproduktion wie auch der Schiffsbau hat heute eher musealen Charakter - eine guten Einblick bieten die stillgelegten Jutefirmen Tay Works, Camperdown Works Lochee sowie Upper Dens Mill und Lower Dens Works oder die alten Schiffe im Hafen. Den Jam (in Form der Dundee Orangen Marmelade) gibt es noch, ebenso einen regen Journalismus, der heute aber eher in Form von Comiczeitschriften exisitiert.

Diese ganze Industrialisierung, das auf und ab der Wirtschaft, hat sich stark auf das Aussehen der Stadt ausgewirkt. Dundee wird geographisch durch einige Hügel unterteilt - Balgay Hill, Dundee Law, Gallow Hill sowie nördlich die Sidlaw Hills mit der höchsten Erhebung Cragowl Hill auf 455 Meter. Die Ebenen rund um Dundee gelten als fruchtbares Land, das sich gut für die Landwirtschaft eignet. Eigentlich handelt es sich eine schöne Region, aber die Stadt wirkt auf den ersten und auch auf den zweiten Blick eher nüchtern bis trist. Es wurden immer wieder neue Industriegebiete gebaut, in der Nachkriegsphase etwa das rund um Kingsway. Die Außenbezirke mit den Quellen des Lochee Burn, Scouring Burn und Dens Burn waren der Juteindustrie vorbehalten. Die Antwort auf Wohnungsknappheiten war in der Regel ein kopfloser Bau von Siedlungen - etwa Fintry, Craigie, Charleston und Douglas. Später folgten noch unschönere Siedlungen mit Hochhäusern. Allerdings wurde man sich der Bausünden auch schnell bewusst und ging später an den Abriss zu schnell hochgezogener Blocks etwa in Lochee, Kirkton, Trottick, Whitfield, Ardler, Menzieshil oder Whitfield. Trotzdem - heute ist die Anzahl älterer Gebäude doch sehr überschaubar. Die ältesten Gebäude findet man im Gros noch zwischen East und West Port.

Broughty Castle, Schottland
Sehenswert vor den Toren Dundees: Broughty Castle

Das älteste Gebäude der Stadt ist der St. Mary's Tower aus dem 15. Jahrhundert. Aus dem dem 16. Jahrhundert stammt die Wishart Arch/East Port, einer der letzten Teile der Stadtmauer. Ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammt Gardyne's Land in der High Street sowie der Howff Friedhof im Norden. Auch aus dieser Phase stammen die Schlösser bzw. Schlossruinen von Mains Castle im Caird Park, Dudhope Castle, Claypotts Castle in West Ferry und die Ruinen von Powrie Castle nördlich von Fintry. Die Kirchen in der Stadt dagegen sind allesamt jüngeren Datums, sie stammen aus dem 18. bis 19. Jahrhundert (St. Clements, Old St. Paul's, St. David's, St. Mary's, Catholic Cathedral of St. Andrew's).

Trotz des Vorhandenseins zweier Universitäten, sehr guter Einkaufsmöglichkeiten und der allgemein sehr guten Infrastruktur einer großen Stadt scheinen die Leute Dundee lieber als Arbeitsort denn Wohnort zu sehen. Immerhin sank die Einwohnerzahl seit den 1970ern von über 180.000 auf heute knapp über 150.000. Viele Menschen wählen lieber kleinere Orte in der Umgebung als Wohnort.

Dundee in A Nutshell

Dundee wirkt auf Anhieb irgendwie nüchtern-großstädtisch und daher wenig einladend, insgesamt fehlt es der Stadt etwas an Sehenswürdigkeiten. Was nicht in den Kriegswirren zerstört wurde, wurde wegsaniert und übrig blieb eine etwas nüchterne Stadt. Wer eine Besichtigung plant, kann diese gut beim Bahnhof beginnen. Unweit des Bahnhofs ist die High Street - Murraygate. Hier gibt es die Fußgängerzone mit etlichen Shops und den großen Shoppingzentren Wellgate und Overgate. Am City Square, dem zentralen Platz der Stadt, ist die große Caird Hall und die Tourist Info. Richtung Hafen kommt man zur Tay Bridge. Gegenüber des Bahnhofs am Hafen hat man ein paar alte Schiffe vor Anker gelegt wie das Polarschiff Scotts, die RSS Discovery und die uralte HM Unicorn. Weiterhin sehenswert sind z. B. die McManus Gallery, der Friedhof The Howff, St. Andrew's Church und die St. Paul's Church, Dundee Law (der Aussichtshügel der Stadt), Dudhope Castle mit dem Dudhope Park, das Golfmuseum, Verdant Works Jute-Museum und die Kunstgalerie. Der Baxter Park ist als so genannter Paxton Park in dieser Form in Schottland einzigartig. Im Balgay Park steht das Mills Observatory.

Ziele in Dundee

  • Dundee Repertory Theatre (kurz Dundee Rep, Heimat des Scottish dance Theatre)
  • Caird Hall (Konzerthalle)
  • Dundee Contemporary Arts (DCA - Galerie, Kino)
  • McManus Dundee Art Gallery And Museum
  • Mills Observatory auf dem Balgay Hill
  • Sensation Science Centre Greenmarket
  • Verdant Works Jutemuseum
  • University Of Dundee mit D'Arcy Thompson Zoology Museum, Tayside Medical History Museum und westlich der Uni den University Of Dundee Botanic Gardens
  • V&A Designmuseum
  • DSC Sensation (Dundee Science Centre)
  • DC Thomson & Son Ltd
  • Camperdown Park Wildlife Centre und Historic House
  • Baxter Park, Pavillion und Park Centre

Transport, Verkehr

Hauptverkehrsader von Dundee ist die A90, die Richtung Westen zur M90 Perth und Richtung Norden nach Forfar und weiter nach Aberdeen führt. Sie führt größtenteils vierspurig durch die Stadt und bildet im Norden die Hauptumgehung Kingsway. Im Osten mündet sie in die A972 bzw. A92. Die A92 führht Richtung Osten nach Arbroath und Montrose, nach Süden über die Tay Road Bridge nach Fife und im weiteren Verlauf z. B. nach St. Andrew's. Die A930 verbindet Dundee mit Orten wie Broughty Ferry, Monifieth and Carnoustie. Die A923 nach Dunkeld mündet in die A991, die A929 verbindet die A991 mit der A90 über Forfar Road.

Hauptbusterminal ist die Seagate Bus Station mit guten Anschlüssen ans regionale und nationale Busnetzwerk. Es gibt zwei Bahnhöfe - Dundee Tay Bridge Station (gute Verbindungen u. a. nach Aberdeen und Edinburgh) und die kleinere Broughty Ferry Station. Außerhalb gib es Bahnhöfe in Invergowrie, Balmossie und Moniefieth.

Dundee hat einen kleinen nationalen Flughafen, den Dundee Airport. Der befindet sich etwa 3 Kilometer westlich des Zentrums am Riverside Drive. Es gibt nationale Verbindungen u. a. nach London City, Birmingham International und Belfast City.

Klima

Grundsätzlich weist Dundee das typische ozeanische Klima der Ostküste auf. Die Winter sind normalerweise mild (selten unter Null°C) und die Sommer werden normal nicht so warm (im Schnitt um die 17°C). Natürlich gibt es auch in Dundee Spitzen - die wärmste Temperatur waren knapp 29°C im August 1995, wärmster Durchschnitt 17,4°C im Juli 2006. Rekordtiefsttemperaturen können im Januar dann aber auch mal Richtung Minus 17°C gehen. Beide Extremfälle sind aber eher die Ausnahme. Die Niederschlagsneigung ist in Dundee etwas höher als an den Küstengebieten Richtung Norden.

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