Invergordon (gälisch Inbhir Ghòrdain bzw. auch An Rubha) ist ein Hafenort im nordöstlichen Schottland in Easter Ross, Ross And Cromarty, Highland. Der Ort ist etwa 20km nordöstlich von Inverness am Cromarty Firth (ein Meeresarm des Moray Firth) gelegen. Mit seinen knapp 4.000 Einwohnern kann man Invergordon zu den größeren Orten im schottischen Norden zählen.
Invergordon ist ein noch relativ 'junger' Ort, der erst im 18. Jahrhundert sozusagen auf den Überresten des ehemaligen Inverbreakie gegründet wurde. Invergordon entwickelte sich relativ schnell, nachdem 1828 der Hafen gebaut angelegt wurde und der Ort 1863 an die Far North Linie angeschlossen wurde. Von großer Bedeutung war Invergordon für die Marine, da man hier in großem Stil Schiffe sowohl reparierte als auch mit Nachschub versorgte.
1931 kam es zur Invergordon Mutiny, einer Meuterei von Marinesoldaten, welche damals gewaltigen Eindruck auf das Land machte und in der ohnehin instabilen Situation im Land sogar für kurzzeitige Panik an der Börse führte. Es ging, mehr oder weniger, darum, dass man im Zuge der allgemeinen Depression gewaltige Einschnitte für die Seeleute plante. Als diese vor Invergordon ankerten, hörten sie davon und es wurde relativ schnell ein gewaltiger Aufstand organisiert. Das ganze hatte etwas von einem Putsch und hätte durchaus schlimme Folgen haben können. Am Ende konnte man die Lage aber relativ schnell befrieden.
Davon abgesehen entwickelte sich Invergordon primär als eine Art Industriestandort. Man partizipierte am Bau der Plattformen vor der Küste, von 1971 bis 1981 war zudem eine recht große Aluminiumhütte in Betrieb. An dessen ehemaligen Standort hat man sich mittlerweile auf den Bau und die Wartung von Windkraftanlagen konzentriert. Die Nähe zur Ölförderung ist nach wie vor spürbar, vor allem Invergordon scheint auf Anhieb nahezu in Griffweite zu den Küstennahen Plattformen.
Invergordon dürfte außerdem Whiskyfreunden nicht ganz unbekannt sein, im Ort gibt es eine große Distillery von Whyte And Mackay. Es ist eine der größten Grain-Distilleries in Europa, die Anzahl der Lagerhäuser ist beachtlich. Im Grund ist es weniger eine konventionelle Brennerei als vielmehr ein Industriekomplex. Der ist auch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Industrie hat in Invergordon auf die eine und andere Art ihre Spuren hinterlassen, der Ort wird gemeinhin nicht gerade als einer der schönsten Orte im Norden bezeichnet. Immerhin hat man versucht, über den Mural Arts Trail etwas Farbe ins Grau zu bringen. Dem Ort kommt außerdem nach wie vor sein recht großer Hafen zugute, an dem auch Kreuzfahrtschiffe anlanden können. Damit ist Invergordon einer der wichtigsten Hafen für Besucher der nördlichen Highlands, welche per Schiff kommen.
Invergordon liegt verkehrstechnisch günstig nahe der A9, entlang der Küste verläuft die B817. zudem gibt es im Ort noch einen Bahnhof an der Far North Line. Der nächste Flughafen ist Inverness.
Das Gros der Angebote formiert sich im Bereich High St. / B817. An der High St. ist ein Co-Op, das Invergordon Museum ist an der High St., die Invergordon Parish Church ist an der Castle Rd. Am Woodside Gardens gibt es ein Health Centre (gut erreichbar mit dem Bus). Die Brennerei von Whyte And Mackay ist sozusagen in Nachbarschaft der alten Treibstofflager am Golf View Terrace.
Unterkünfte gibt es vor allem in Hafennähe bei der B817, z. B. das Ship Inn (Shore Rd), das Tucker's Inn (Saltburn Rd) und das Marine Hotel (High St)