Gute Nachrichten, was die Ökologie betrifft, vernimmt man aus Schottland. Schottland will bis 2020 die Hälfte des notwendigen Stroms aus dem Meer beziehen. Die Lösung lautet Gezeitenkraftwerk. Das klingt für den Laien etwas kryptisch, ist aber relativ leicht erklärbar. Gezeitenkraftwerke sind nicht neu, aber leider nicht sehr verbreitet. Man nutzt bei dieser Art Kraftwerk die Energie, die durch die Gezeiten erzeugt wird - ganz laienhaft ausgedrückt, geht es um Strömungen im Meer. Und das Schottland zumindest von drei Seiten vom Meer umgeben ist und dieses Meer bekannterweise ziemlich rau ist, bietet sich die Nutzung der Gezeiten an.
Die besten Gebiete liegen dabei wohl vor der Küste Nordschottlands. Die Offshore-Gegenden dort oben zählen zu den strömungsstärksten der Welt. Deshalb wurde jetzt auch der Bau von Gezeitenkraftwerken dort oben abgesegnet. Wie man aus Schottland hört, sollen zunächst an drei Standorten jeweils 20 Turbinen installiert werden. Davon soll alleine der Standort am Pentland vor den Orkneys soviel Strom erzeugen, dass man damit ein Drittel der schottischen Haushalte versorgen könnte. Die zwei anderen Standorte sollen nahe der inneren Hebriden sowie an der Küste Antrims vor Nordirland liegen.
Wenn die Planungen so durchgehen wie man hofft, dann wäre es denkbar, dass die Turbinen schon ab 2011 Strom erzeugen. Dabei kommt den Planern entgegen, dass ein Gezeitenkraftwerk praktisch unabhängig vom Wetter sind. Sie benötigen nur Ebbe und Flut - Wind ist ihnen egal, denn die Rotoren der Turbinen liegen unter Wasser. Dabei ist die Berechenbarkeit der Gezeiten anscheinend ein großer Vorteil - denn anhand der Prognosen kann man relativ klar vorhersagen, wie viel Strom die Turbinen erzeugen können. Ein weiterer Punkt, der vor allem den ewigen Nörglern entgegen kommen wird - die Turbinen sind nicht zu sehen sind, da sie im Meer liegen - ungefährlich für Zugvögel und sollte lt. Betreibern ungefährlich für Meerestiere sein (was zu beweisen ist).
Schottland hängt sich in letzter Zeit voll an das Thema Erneuerbare Energien. Man hat für Schottland in jüngster zeit ca. 128 Millionen Euro für so genannte grüne Technologien freigemacht. Vor kurzem wurde der Bau der größten Windfarm Europas nahe Clyde abgesegnet.
[Dezember 2008]