Die Borders Railway ist eine Bahnlinie zwischen Edinburgh und Tweedbank in den schottischen Borders. Erwähnenswert ist die Borders Railway vor allem deshalb, weil es eine erst 2015 wieder eröffnete reaktivierte Bahnlinie ist. Sie nutzt die alte nördliche Waverley Linie, welche einst im Zuge der berüchtigten Beeching Cuts stillgelegt. In den Borders wehrte man sich gegen die Abhängung vom Bahnnetz und hatte Erfolg.
Zunächst benannte man die Reaktivierung als Waverley Railway (Act), 2008 erfolgte die Umbenennung der Linie in Borders Railway. 2012 begann man mit den Arbeitern, erste Testfahrten gab es 2014 und der Passagierservice wurde im September 2015 aufgenommen (dazu gab es auch eine Zeremonie in Anwesenheit von Queen Elizabeth).
Im Grund kann man die Route in Edinburgh Waverley starten, von dort gibt es eine elektrifizierte Verbindung zum eigentlichen Startpunkt Newcraighall South Junction. Von Newcraighall bis Tweedbank verläuft die "neue" Route, welche zur Zeit noch nicht elektrifiziert ist. Bedient werden die Bahnhöfe Edinburgh Waverley, Brunstane, Newcraighall, Shawfair, Eskbank, Newtongrange, Gorebridge, Stow, Galashiels und Tweedbank.
Die neuen Bahnhöfe sind in der Regel unbesetzt, d. h. es gibt die mittlerweile typischen Haltestellen mit Fahrkartenterminals, klassischen Fahrplaninfos und Digitalanzeigen. Ebenso typisch sind an den meisten Bahnhöfen die Park And Ride Plätze für Fahrgäste, in Galashiels gibt es einen neu gebauten Bus/Bahn Interchange.
Genutzt wird wie erwähnt vor allem die alte Waverley Route, allerdings wurde bei Newcraighall zunächst einmal parlallel eine neue LInie über das Gelände der alten Monktonhall colliery geschaffen. Hier gibt es dann auch das erste Doppelgleisstück auf eine Länge von knapp 3,5km bis zur King's Gate Junction am Edinburgh Bypass. Bei King's Gate schwenkt die Route auf die alte Waverley Route ein und verläuft danach im Wechsel von Single Track und den Doppeltrackstücken bis Tweedbank. Auf der Route wird eine der ältesten schottischen Eisenbahnbrücken überfahren, das Glenesk Viaduct und vor Tweedbank das Category B Monument Redbridge Viaduct.
Gefahren wird Montag bis Samstag bis 20.00Uhr im Halbstundentakt, danach stündlich bis kurz vor Mitternacht. Ebenfalls stündlich getaktet fährt die Railway Sonntags.
Auch wenn man die Strecke an sich als Erfolg bewerten muss, hagelte es auch Kritik. Zum einen wurde die wenig zukunftsweisende Realisierung bemängelt. Nach Ansicht von Kritikern hätte man die gesamte Strecke gleich als Double Track auslegen können (auch um bei Havarien besser reagieren zu können). Ebenso hätte man eine elektrifizierte Variante aus Umweltschutzgründen den Dieselloks vorgezogen.
Zudem wurde die zögerliche Streckenführung kritisiert. Die Frage wurde gestellt, warum man nicht gleich den Durchstoß bis Melrose wagte. Immerhin ist Melrose sozusagen Hauptort des Tourismus der Borders und so hätte auch das krisengebeutelte Hawick profitieren können. Immerhin gibt es Pläne für einen Ausbau nach Hawick und Melrose und evtl. sogar bis ins Nordenglische Carlisle.
Ein Problem wurde auch der überwältigende Zuspruch. Am Anfang waren die Züge oft gnadenlos überfüllt, stellenweise reichten die Parkplätze (vor allem in Tweedbank) nicht aus. Dazu kamen einige technische Probleme - von Problemen mit den Signalen über defekte Kartenautomaten und Ausfälle der Klimaanlagen im Sommer. Man hat versucht, relativ schnell nachzubessern. Die Züge wurden verlängert, die Parkplätze in Tweedbank ausgebaut und die Klimatechnik der Züge optimiert.