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Städte und Orte: Pitfour, Pitfour Estate/Pitfour House

Pitfour Estate ist die Bezeichnung für ein Anwesen in der Region Buchan, in der Nähe von Peterhead und dem Ort Mintlaw.

Pitfour ist zweifellos eine Art Kuriosum. Die Ländereien von Pitfour gehörten einst zu den größten und prächtigsten Anwesen im Land. Pitfour war sogar eine eigenständige Barony und umfasste im 18. und 19. Jahrhundert ein Fläche von immerhin 130km². Das ehemals prächtige Anwesen mit seinem vielen Sehenswürdigkeiten hat aber die besten Zeiten schon lange hinter sich. Der Besitz wurde zerschlagen, viele der alten Bauwerke gibt es entweder nicht mehr oder sie sind in ruinösem Zustand.

Etwas zur Geschichte von Pitfour

Die Geschichte von Pitfour als Länderei einer Familie lässt sich mindestens bis in 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Aufstieg und Niedergang spielten sich aber praktisch ausschließlich in der Ära Ferguson ab. Die Familie (die späteren Lairds Of Pitfour) erwarb die Länderein um 1700. Damals gab es praktisch nur ein etwas größeres Landhaus auf dem Gelände. Durch gezielte Zukäufe und Baumaßnahmen machten die Fergusons aus Pitfour das, was man z. B. als Blenheim oder Ascot Of The North bezeichnete.

Es wurden Seen und Parks angelegt, eine eigene Rennbahn, ein Observatorium, beim See gab es eine Nachbildung des Tempel von Theseus, es gab große Stallungen und ein Reithalle und aus dem ehemals kleinen Landhaus machte man ein stattliches Herrenhaus. Man betrieb Landwirtschaft und Viehzucht, es gab wohl sogar eine eigene Molkerei und die Lairds planten zum besseren Transport sogar einen eigenen Kanal von Pitfour nach Peterhead. Im Verlauf der Ferguson-Herrschaft wurden die Ländereien z. B. um Deer Abbey und Inverugie Castle zugekauft. Auf dem Gelände wurden unter dem dritten Laird auch neue Planorte gebaut.

Spätestens mit Ableben des dritten Laird begann der Niedergang Pitfours. Der Laird hatte keine eigenen Nachkommen, weshalb Pitfour an seinen jüngeren Bruder George Ferguson ging. Der wiederum hatte mehr mit seinen Ländereien in der Karibik am Hut und hielt das Gelände nur kurz. Er übergab es daher bald an einen unehelichen Sohn. Der und die ihm folgenden sechsten Lairds wirtschafteten das Gelände soweit herunter, dass es unter den Hammer kam. Man verkaufte mehr und mehr Teile Pitfours, damit die Schulden der Lairds getilgt werden konnten. Letzten Endes blieb nichts übrig als Schulden.

Das einst stattliche Herrenhaus wurde zwischen 1927 und 1930 abgebrochen. Die Stallungen mit Reithalle oder der Theseus Tempel werden von Historic Scotland als stark einsturzgefährdet eingestuft.

Geschafft hat es eine der alten Kapellen, welche von Privatleuten renoviert und 2003 zu Wohnraum umgestaltet wurde. Das Observatorium ging an das alte Banff und Buchan District Council und wurde von diesem renoviert. Es ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

Anstelle der alten Rennbahn gibt es dort einen Wald, der große Pitfour Lake war zuletzt von einem Fischereiverein gepachtet.

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