Kintail (gälisch: Cinn Tàile) ist eine relativ typische Highland-Region, welche sich im Bereich des Glen Shiel an der A87 erstreckt. Als gedachte Orientierungspunkte könnte man Loch Duich, Loch Cluanie bzw. die Täler Strath Coe und Gleann Gaorsaic im Norden und An Caorann Mòr im Osten sehen. Ein Gros der Schottlandurlaber dürfte die Region in der Regel kennen, da Kintail sozusagen auf dem 'Landweg' Richtung Kyle bzw. in der Verlängerung zur Isle Of Skye liegt.
Man sieht auf diesem Weg viel, aber Kintail bietet als Kintail National Scenic Area noch mehr. Zur Kintail National Scenic Area gehören die Berge (mit den bekannten Five Sisters Of Kintail) und Hügel der Region, die südlichen Teile des Glen Shiel, Loch Duich und die Gegend bis hoch nach Dornie. Die Scenic Area umfasst ca. 171km², davon sind ca. 161km² Landfläche.
Hauptort ist Morvich im Nordwesten bei der A87.
Morvich (gälisch:A' Mhormhaich) ist ein zwar kleinerer Ort im Glen Shiel beim Südende des Loch Duich, der Ort gilt aber zugleich als das wichtigste Zentrum der Region Kintail in Lochalsh. In Morvich betreibt der National Trust For Scotland einen Countryside und Outdoor Centre, in Morvich ist zudem das Kintail Mountain Rescue Team zuhause.
Um Morvich herum führt die A87, im Westen ist Inverinate und im Südwesten Shiel Bridge.
Morvich ist ein recht bekannter und beliebter Startort für Wanderer, Mountainbiker bzw. allgem. Freizeitsportler. Es gibt interessante Wege u. a. zu den Five Sisters Of Kintail, Beinn Fhada, Falls Of Glomach, zum Glen Affric (über den Affric-Kintail Weg). Im Westen an der A87 sind die Ruinen von St. Dubhthach, einer 1050 dem Heiligen Duthac geweihten Kirche. Unweit davon sind die historischen Begräbnisstätten des Clan Macrae im Clachan Duich.
Die bekannteste Hügel- bzw. Bergkette in Kintail sind die so genannten Five Sisters Of Kintail. Man sagt, dass diese Five Sisters die ältesten von sieben Schwestern gewesen seien. Die zwei jüngsten Schwestern hatten sich in zwei irische Prinzen verliebt - der Vater der Schwestern jedoch schrieb vor, dass zuerst die älteren Schwestern 'unter die Haube' kommen müssen. Die zwei Prinzen handelten mit dem Vater folgenden Deal aus: sie durften mit den zwei Schwestern nach Irland zurückkehren, wollten nach ihrer Rückkehr nach Irland aber ihre fünf Brüder entsenden, damit diese die fünf älteren Schwestern zur Frau nehmen sollten. Die fünf Bruder kamen nie in Kintail an. Die fünf verbliebenen Schwestern warteten sozusagen bis sie zu Stein wurden und am Ende wurden daraus die heute zu sehenden Five Sisters in Kintail: Sgùrr na Ciste Duibhe, Sgùrr na Càrnach, Sgùrr Fhuaran, Sgùrr nan Saighead und Sgurr na Moraich.
Die versteinerten Schwestern sind heute Wahrzeichen der Region Kintail und darüber hinaus sehr beliebte Bergwanderregionen. Drei der Sisters erwuchsen zu Munros, zwei gelten als nicht eigenständige Munro-Tops.
Die Kette der Five Sisters geht über in drei weitere Munros - Sgùrr a' Bhealaich Dheirg, Sàileag und Aonach Meadhoin. Die nennt man die Brothers Of Kintail, was einerseits Sinn macht, andererseits aber nicht durch eine weitere Legende belegt ist.
Der Großteil des Landes von Kintail gehört zum National Trust for Scotland (NTS). Dazu gehört auch die Gegend um die Falls Of Glomach, einen der höchsten Wasserfälle im UK. Ein bekannter Punkt in Kintail ist Prince Charlie's Stone am südwestlichen Ausläufer des Sgùrr na Ciste Duibhe, wo Bonnie Prince Charlie im Sommer 1746 vor den Regierungstruppen Zuflucht gefunden haben soll.
In Kintail hat man ein großes Netz an Wander- bzw. Spazierwegen unterschiedlichster Couleur angelegt. Ebenso gibt es in der Region einige Angebote für Freizeitsporter - Sea Kayaking, Klettern bis Bergwandern.
Das Glen Shiel (gälisch: Gleann Seile) ist ein Tal in den schottischen Highlands bzw. genauer den Northwest Highlands. Das Glen erstreckt sich in etwa vom Cluanie Inn am Loch Cluanie bis hin ins nach Kintail bzw. Morvich sozusagen entlang der A87.
Niedriger gelegene Teile des Glen Shiel um Dornie gehören zum Kintail National Scenic Area ebenso wie die Five Sisters Of Kintail. Im Süden ist ein Bergrücken mit Creag a' Mhàim, Druim Shionnach, Aonach air Chrith, Maol Chinn-dearg, Sgùrr an Doire Leathain, Sgùrr an Lochain and Creag nan Damh. Hier ist der niedriger gelegene Teil der sogenannte Saddle.
Durch das Glen fließt der gleichnamige Fluss Shiel, er mündet in den Loch Duich.
Diese Region im Shiel spielte alleine aufgrund ihrer Bedeutung als typischer Weg Richtung Skye immer eine wichtige Rolle - auch bei den bekannten Auseinandersetzungen und Schlachten im Land. Eine der bekanntesten Schlachten war die Battle of Glen Shiel am 10. Juni 1719. Es standen sich Britische Regierungstruppen und ein Verbund von Jakobiten und Spaniern gegenüber. Das Ergebnis war ein Sieg der Regierungstruppen. Man betrachtete die Schlacht oft in Verbindung mit dem 1. Jakobitenaufstand von 1715, genau genommen war diese Battle aber eine Schlacht, welche nicht direkt mit dem 1. Aufstand verbunden war. Am Ende egal, denn es ging bekanntlich um die selbe Sache. Die Jakobiten hatten sich hier relativ gut verschanzt und eine gute Verteidigung aufgebaut. Auf seiten der Jakobiten fochten u. a. Mitglieder der Clans Cameron von Lochie, Rob Roy MacGregor mit einer Einheit, der Clan Mackinnon und der clan MacKenzie. Dazu kam eine spanische Einheit.
Auf der Gegenseite stand ein Regiment von Major Milburn sowie Männer der Clans Fraser, Ross, Sutherland, MacKay und Munro
Man kann heute noch einiges von den damals angelegten Anlagen sehen, zur Erinnerung wurde zudem ein Memorial aufgestellt.
Ebenfalls als Zeichen dieser Schlacht kann man den Sgùrr nan Spàinteach betrachten. Übersetzt heißt das soviel wie Peak of the Spaniards und dieser Peak erhielt den Namen, weil sich die spanische Einheit über den Gipfel zurückzog. Dieser Gipfel ist ein Tochtergipfel des Sgùrr na Ciste Duibhe
Am relativ steilen südwestlichen Ausläufer des Sgùrr na Ciste Duibhe steht ein Felsen, welcher als "Prince Charlie's Stone" bekannt ist. Bonnie Prince Charlie soll sich auf seiner Flucht nach der verlorenen Battle Of Culloden möglicherweise einen Tag hier aufgehalten haben. Nicht eben lang, aber es macht klar, welche Rolle der Bonnie für die Menschen hier spielte. Nach dem Aufenthalt hier erhielt Bonnie angeblich Schutz der Seven Men Of Glenmoriston, die wiederum in einer Höhle bei Glenmoriston gelebt haben sollen.
In der Region Kintail wurden eine Menge unterschiedlichster Wander- bzw. Spazierwege angelegt - hier vor allem rund um Morvich. Ein besonders erwähnenswerter Weg ist jener zu den Falls Of Glomach. Ein Rundweg ab Morvich über ca. 12 Meilen, der über den Bealach na Scroine zu den Wasserfällen führt. Der Weg ist anspruchsvoll, belohnt dafür mit tollen Eindrücken. Wer etwas von Kintail sehen möchte, liegt hier gut.
Daneben gibt es die anspruchsvolle Route zum Gleann Lichd, zwei schöne Routen in den Glen Affric und etliche schöne Spazierwege u. a. durch den Wald von Innis a' Chrotha. Bekanntester Weg der Region ist der Affric-Kintail Way, ein Fernwanderweg von Drumnadrochit nach Morvich über eine Länge von ca. 71km.
Der o. g. Affric Kintail Way ist ein recht gut gestalteter Wanderweg, den man in Schottland zu den Fernwanderwegen zählt. Er verläuft durch eine bemerkenswerte und abwechslungsreiche Landschaft über ca. 71km von Drumnadrochit am Loch Ness nach Morvich am Loch Duich. Alles in allem wird die Route als anspruchsvoll bezeichnet und daher wird der Affric Kintail Way in der Länge vor allem dem erfahrenen Wanderer empfohlen. In jedem Fall wird gute Wanderkleidung mit festem Schuhwerk empfohlen.
Der Affric-Kintail Way in der Kurzübersicht
Über das Wetter in Schottland muss man gerade dem Schottlandfreund nicht viel erzählen - es ist eben unbeständig. In Bezug auf Kintail würde ich das Wetter aber doch besonders erwähnen wollen, zumindest war es bei meinen Besuchen immer sehr regnerisch. Es regnete in der Regel lange und zudem auch noch ausdauernd. Das wiederum kann in einigen Teilen der Gegend zu Überschwemmungen führen. Damit muss man immer rechnen, auch Wanderwege können dann einmal schwer passierbar sein. Und natürlich muss man aufgrund des der Niederschläge und der speziellen Topographie gerade hier auch immer wieder mit durchaus zähem Nebel rechnen.