Robert Louis (Balfour) Stevenson gehört zu den bekanntesten Schriftstellern aus Schottland. Bei uns wurde Stevenson vor allem als Schriftsteller von Abenteuerromanen wie Die Schatzinsel, historischen Abenteuerromanen wie Kidnapped (David Balfour) bzw. Schauergeschichten wie Der Seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde bekannt.
Robert Louis Stevenson wurde 1850 in Edinburgh geboren. Er verstarb jedoch schon 1894 im Alter von 44 Jahren in Samoa an den Folgen einer langjährigen Tuberkulose.
Das Geburtshaus von Stevenson ist 8 Howard Place in Edinburgh. Hier wurde er als einziger Sohn von Thomas Stevenson und Margaret Stevenson (geb. Balfour) geboren. Die Mutter war wohl gesundheitlich sehr geschwächt. Sie litt unter Problemen der Atemwege, das Klima Schottlands war hierfür auch nicht gerade förderlich. Auch Robert litt wohl schon als kleiner Junge unter ersten Problemen. Deshalb verbrachten seine Mutter und er viel Zeit im Haus. Robert muss in der Zeit wohl stark von der Kinderpflegerin Alison Cunningham beeinflusst worden sein, die ihm abends gerne Schauergeschichten vorlas. Außerdem soll er sehr von den Predigten und Geschichten in der Kirche beeinflusst worden sein. Stevenson war in seiner Schulzeit durch seine schwache körperliche Konstitution sehr beeinträchtigt. Deshalb erhielt er auch größtenteils Privatunterricht. Seine schriftstellerische Ader war damals schon sehr ausgeprägt, denn er schrieb als Schüler schon Essays und Geschichten.
1866 veröffentlichte er dann einen historischen Roman in der Tradition Walter Scotts. Der Titel war Pentland Rising, allerdings war das Buch kein Erfolg. Sein Vater unterstützte zwar die Schreiberei, allerdings forderte von Robert eine abgeschlossene Ausbildung. Stevenson schrieb sich dann an der Universität Edinburgh ein. Nach einem abgebrochenen Technikstudium begann er ein Studium der Rechtswissenschaft. Von 1871 bis 1873 arbeitete er dann in einer Sozietät. 1872 bestand er die Aufnahmeprüfung der schottischen Anwaltschaft und legte 1875 die Abschlussprüfung ab. Stevenson jedoch wollte nicht als Rechtsanwalt tätig werden, er löste damit eigentlich nur das Versprechen gegenüber seinem Vater ein.
In der Folge begann Stevenson im Sommer sehr viel zu Reisen. Im Winter konzentrierte er sich dann auf das Schreiben. Um 1876 führte in eine Reise nach Paris, wo er Fanny Osbourne kennenlernte. Diese lebte zwar getrennt von ihrem Mann, ließ sich jedoch erst später scheiden und beide Stevenson und Osbourne heirateten dann im Jahr 1880. Kurz nach der Heirat verschlechterte sich Stevenson's Gesundheitszustand jedoch enorm und Ärzte stellten eine Tuberkulose fest. Deshalb zog Stevenson mit seiner Frau nach Davos, wo er sich etwas erholen konnte. Da jedoch Fanny das Klima nicht ertrug und auch Stevenson sich unter den Kranken nicht wohl fühlte, zogen die beiden 1881 zurück nach Braemar in Schottland. Hier entstand dann auch um 1881 Die Schatzinsel in Form von Fortsetzungen. Der Roman wurde erst im Jahr 1883 veröffentlicht und wurde gleich ein Bestseller.
Nachdem Stevenson einen Blutsturz erlitt, riet ihm der Arzt zur Umsiedelung nach Frankreich. Stevnson lebte dort erst in Marseille und schließlich für zwei Jahr ein Hyeres. Danach zog er nach Bournemouth in England. Hier lebte er bis 1887. Im Jahr 1886 schrieb er hier die berühmte Novelle Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Stevenson bezog sich bei der Rolle des Jekyll/Hyde auf einen Tischler, den es in Edinburgh wirklich gegeben hatte. Der war tagsüber angesehener Tischler und mutierte nachts zum Verbrecher. Praktisch um die selbe Zeit beendete Stevenson dann auch seine Arbeit am Roman Kidnapped, in dem er die Abenteuer des David Balfour beschrieb.
Nachdem sein Vater im Jahr 1887 verstarb, siedelte Stevenson mit seiner Familie und seiner verwitweten Mutter in die USA um. Dies tat er auf Anraten seines Arztes, weil es an seinem neuen Wohnort ein Sanatorium für Lungenkranke gab. Hier schrieb er The Master of Ballantrae (Der Junker von Ballantrae), überarbeitete eine Geschichte seines Stiefsohnes und seine Frau schrieb auch eine Kurzgeschichte. Durch die Erträge finanzierte sich die Familie eine längere Reise in die Südsee, wo Stevenson 5 Monate verbrachte.
1889 führte ihn eine Reise nach Samoa, wo er sich dann ein Anwesen kaufte und später ein Haus baute. In den folgenden Jahren zeigte sich Stevenson sehr produktiv und schrieb etliche neue Romane wie Catriona, The Beach of Falesá , The Ebb-Tide und die Vailima Letters.
Interessant ist vielleicht die Tatsache, dass sich Stevenson 1893 offen auf die Seite eines Oberhäuptlings aus Samoa stellte, der sich gegen einen anderen Häuptling wandte und einen Bürgerkrieg auslöste. Stevenson wurde dafür sowohl in seiner Heimat als auch von Deutschland stark kritisiert. Allerdings verhalf ihm die Unterstützung dieses Häuptling zu großer Sympathie der Bevölkerung. Man baute ihm zu Ehren eine Verbindungsstraße direkt zu Stevensons Haus (die Straße der liebenden Herzen).
Stevenson starb dann am 03.12.1894 in seinem Haus Vailima letztlich doch überraschend im Alter von 44 Jahren. Kurz zuvor legte er mit dem nicht vollendeten Roman Weir Of Hermiston eines seiner am höchsten eingeschätzten Werke vor.
Bibliographie (Auszug)
Bekannte Verfilmungen