Vatersay (gälisch: Bhatarsaigh) gehört zu den äußeren Hebriden in Schottland. Es ist die südlichste der bewohnten Inseln innerhalb der äußeren Hebriden und der westlichste dauerhaft bewohnte Ort in Schottland. Allerdings leben nicht einmal 100 Menschen auf der Insel, die meisten davon im gleichnamigen Hauptort Vatersay. Vatersay ist per Damm mit Barra verbunden. Bei Ebbe kann man außerdem das Nachbareiland Uineasan im Osten der Insel erreichen.
Vatersay kann man in zwei Teile unterscheiden - der nördliche Teil ist relativ gebirgig, der südliche ist leicht hügelig mit Torfmooren und fruchtbarem Weideland. Norden und Süden sind über einen Dünenstreifen verbunden.
Vatersay kämpft eigentlich permanent mit einem Rückgang der Bevölkerungszahlen, da die Infrastruktur auf der Insel denkbar schlecht ist. Wenn die Einwohner früher Dinge des täglichen Lebens erledigen mussten, dann mussten sie auf die benachbarte Insel Barra per Boot übersetzen. Das war abenteuerlich, aufwändig und nicht ungefährlich. Dann begann man mit dem Bau des Dammes nach Barra, der dessen Hauptort Castlebay heute wesentlich besser erreichbar macht.
So konnte sich die Einwohnerzahl zumindest stabil halten. Die meisten Einwohner leben von Schafzucht oder vom Tourismus, einige fahren nach Barra zum Arbeiten. Vatersay ist praktisch nur über den Damm von Barra aus erreichbar. Es verkehrt hier täglich eine Buslinie.
Auf der Insel befinden sich die Überreste eines Forts aus der Eisenzeit. Im Jahr 1853 kam es zu einer schrecklichen Schiffskatastrophe, als ein Emigrantenschiff von Liverpool nach Montreal vor der Insel kenterte. An Bord waren 450 Menschen, die innerhalb kürzester Zeit vom Meer verschlungen wurden. Den mutigen Einwohnern von Vatersay gelang es aber immerhin, 100 Menschen zu retten. Heute erinnert ein kleiner Cairn und ein Denkmal an dieser Stelle an das Unglück.