Islay gehört zu den inneren Hebriden und ist deren südlichste Insel. Die Insel befindet sich an der schottischen Westküste sozusagen zwischen Oban und Kintyre. Die auch als "The Queen of the Hebrides" bezeichnete Insel ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Es ist die fünftgrößte schottische und achtgrößte Insel der British Isles und Islay ist u. a. einer der Traumorte z. B. für Whiskyfreunde. Man weiß eigentlich nicht so recht, was man an der Insel mehr bewundern soll - die reizvolle Landschaft und die Sehenswürdigkeiten, ihre Whisky-Distillerien von Weltruf oder die nicht eben wenige Schafe. So oder so ist Islay einen Trip wert.
Zuerst einmal einen groben Überblick über die Insel:
Hauptort der Insel ist Bowmore, allerdings ist Port Ellen genau genommen der größte Ort derInsel und gleichzeitig Hauptfährhafen im Südosten. Im Nordosten ist der zweite Fährhafen Port Askaig u. a. mit einer guten Anbindung Richtung Jura. Etwas kleiner ist Port Charlotte, der Ort war früher ein Zentrum der Whiskybrennerei auf Islay. Daneben erwähnenswert sind vor allem die Orte Portnahaven, Bridgend und Ballygrant.
Keine Beschreibung von Islay ohne einen Ausblick auf die Whiskybrennereien der Insel. Der Grund ist einfach: der Islay Whisky gilt als ein Synonym für den typischen Inselwhisky Schottlands: robust und rauchig. Etwas für Kenner, manchmal nichts für schwache Nerven. Der bekannte Vertreter Laphroaig bringt es auf den Punkt: entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn. Dazwischen geht nichts. Relativ schnell fündig wird man vor allem beim Besuch in Port Ellen (Ardbeg, Lagavulin und Laphroaig) und Port Askaig (Ardnahoe, Bunnahabhain und Caol Ila).
Wie gesagt bilden Torf und Meeresnähe gewisse Grundzüge der typischen Islay Malts. Allerdings kommt dazu zweifellos auch der Einfluss der intensiven Schafhaltung. Forscher haben herausgefunden, dass der Schafdung Auswirkungen auf den Torf und in letzter Konsequenz auch auf das Grundwasser hat. Beides sind wichtige Bestandteile der Whiskyproduktion. Somit erhält der Whisky von hier seine ganz eigene Note. Neben den großen und bekannten Distilleries wie Lagavulin, Ardbeg, Laphroaig, Bowmore, Caol Ila oder Bruichladdich haben sich auch kleinere Unternehmen angesiedelt. Ein bekanntes Beispiel ist Anthony Wills, der auf Islay seinen Whisky Kilchoman braut und damit regelmäßig Rekorderlöse erzielt. Die erste Flasche Kilchoman ging für nicht weniger als 5.400£ über die Theke.
Noch offen ist der Start der 'neuen' Port Charlotte und Gartbreck
Bei aller Whisky Liebhaberei sollte man nicht vergessen, dass die Insel Islay auch sonst sehr sehenswert ist und eine schöne Natur bietet. Es gibt einige bemerkenswerte Strandabschnitte auf der Insel, zwei Schutzgebiete und bekannte Sehenswürdigkeiten wie z. B. die keltischen Steinkreuze von Kildalton und Kilnave. Es gibt zwei nennenswerte Schlossruinen - Finnlagan Castle und Dunyvaig Castle. Bei Port Ellen ist ein Golf-Course, auf dem Meisterschaften gespielt werden. Außerdem gibt es ein paar sehenswerte alte Gräber, Steinkreise und Menhire. Für Technikfans interessant ist eventuell das älteste Wellenkraftwerk der Welt, das an der Küste seine Dienste tut. Auch auf Islay gibt es zudem schöne Seen wie Loch Finlaggan, Loch Ballygrant, Loch Lossit und Loch Gorm sowie an der zerklüfteten Küste Loch Gruinart, Loch Indaal, Loch an t-Sailein, Aros Bay und Claggain Bay. Für Naturfreunde und Vogelbeobachter bietet sich in jedem Fall ein Abstecher zum Loch Gruinart Nature Reserve mit seinen vielen Brutplätzen an.
weitere Sehenswürdigkeiten auf Islay in der Kurzübersicht
Das Verkehrssystem auf der Insel ist einfach, aber zweckmäßig. Die meisten Straßen sind Single-Track Roads mit den bekannten Passing Places. Die größten Straßen sind die A846 Ardbeg - Port Ellen - Bowmore - Port Askaig sowie die A847 entlang der Ostküste. Wer ohne Auto kommt, kommt ganz gut mit den Islay Coaches (Bussen) über die Insel. Es gibt auf Islay sogar einen Flughafen, den Glenegedale Airport. Von hier gibt es Charterflüge von und nach Glasgow.
Der Fährverkehr wird über Port Ellen und Port Askaig abgewickelt, die Verbindungen gehen primär nach Kennacraig. Eine Überfahrt dauert ca. 2 Stunden. Nach Port Askaig gibt es außerdem noch Verbindungen Richtung Scalasaig/Colonsay und Oban sowie nach Feolin auf Jura.
Islay bietet vor allem in den größeren Orten eine angemessene Anzahl von Unterkünften. Dies gilt vor allem für Port Ellen und Umgebung, Bowmore und Port Charlotte sowie in geringerem Maß für Port Askaig. In Kintra bei Port Ellen gibt es außerdem einen Campingplatz und ein Bunkhouse, bei Port Charlotte gibt es eine Jugendherberge. Wie auf Gigha sollte man bezüglich des Wild-Campens vorsichtig sein: vor dem Zelten abseits des Campingplatzes muss man in jedem Fall eine Genehmigung einholen. Auf bestimmten Landsitzen und im Bereich der Ostküste ist Zelten normalerweise verboten.
Auf Islay gibt es eine gute Anzahl interessanter Events, vor allem das Islay Festival/Islay Whisky Festival zieht ungemein viele Besucher an. Die Insel ist in der Phase (Ende Mai) ziemlich voll, ebenso am 2. Wochenende im September, wenn das Islay Jazz Festival stattfindet.
Auch klimatisch wird Islay als durchaus begünstigt bezeichnet. Der Einfluss des Golfstroms wirkt stärker als auf dem schottischen Festland. Daher ist das Klima auf Islay etwas milder - aber deswegen natürlich nicht weniger unbeständig. Immerhin gibt es Schnee nur selten, auch Frost gibt es auf Islay eher selten. Wärmste Monate sind Juli und August mit einer durchschnittlichen maximalen Temperatur von knapp über 16°C . Die trockensten Phasen liegen normalerweise zwischen April und Juni.
Höchsttemp. °C | Tiefsttemp. °C | Niederschlag in mm | |
---|---|---|---|
Januar | 7 | 3 | 142 |
Februar | 7 | 3 | 98 |
März | 8 | 4 | 104 |
April | 10 | 5 | 67 |
Mai | 13 | 7 | 54 |
Juni | 14 | 9 | 61 |
Juli | 16 | 11 | 77 |
August | 16 | 11 | 99 |
September | 15 | 10 | 119 |
Oktober | 12 | 8 | 143 |
November | 10 | 5 | 137 |
Dezember | 8 | 4 | 134 |