Inchcolm Abbey ist eine Abtei aus dem Mittelalter, welche eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel Inchcolm im Firth Of Forth in Schottland darstellt.
Die Insel war das Zuhause einer Gemeinschaft, welche mit St. Columba (auch St. Colm, Abt von Iona) verbunden war. Während eines Sturms im Jahr 1123 fand Alexander I. Unterschlupf bei den Augustiner Mönchen auf der Insel. Als Dank versprach er eine Klosteranlage zu Ehren des St. Columba und für die hilfreichen Mönche zu errichten. Alexander I. starb zwar vor Fertigstellung, aber sein Bruder David I stellt die Priorei dann für den Augustiner-Orden fertig. Der wurde 1223 zur Abtei erhoben.
Die ursprüngliche Kirche hatte nur ein kleines Schiff und einen kurzen Chor. Auf den wurde dann ein Turm gesetzt und ein größerer Chor angebaut. Im 13. Jahrhundert wurde schließlich das achteckige Kapitelhaus mit zwei Stockwerken gebaut, später noch ein Querschiff. Eine neue Kirche wurde dann wohl im frühen 15. Jahrhundert gebaut. Den alten Chor nutzte man dazu als Schiff. Daran wurde noch ein breites Querschiff und ein neuer Chor angesetzt.
Ab 1296 war die Insel immer wieder Angriffen der Engländer ausgesetzt, im Jahr 1560 wurde die Abtei dann während der schottischen Reformation verlassen. Seither diente sie eigentlich eher zu Verteidigungszwecken genutzt, weil die Insel strategisch günstig im Zentrum des Firth Of Forth liegt. Letztlich war die Abtei aber doch wenigen direkten Angriffen ausgesetzt und überstand auch die Reformation gut. Von daher gehört es zu den best erhaltenen Klosteranlagen des Mittelalters. Die Anlage wird von Historic Scotland gepflegt.
Der Name der Abtei wird auf den Inchcolm Antiphoner zurückgeführt. Es handelt sich um eine der wenigen noch erhaltenen Sammlungen von Keltischen Chorälen. Das Antiphoner enthält viele Choräle, welche Saint Columba gewidmet sind. Man geht davon aus, dass Inchcolm der Entstehungsort dieser Sammlung ist. Möglicherweise entstanden die Choräle sogar hier.