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Schottland-Wegweiser, der Guide für Schottlandurlaub

Bekannte Freizeit-/Naherholungsbiete in Schottland: Forest Of Birse, die Picknickarea Aberdeens mit Highlandfeeling

Forest of Birse ist die Bezeichnung für ein Naherholungsgebiet Aberdeens am oberen Verlauf des Water Of Feugh in Birse, Aberdeenshire.

Forest Of Birse
Angenehme Region mit subtilem Highlandflair: Forest Of Birse

Der Forest Of Birse ist an sich nicht besonders außergewöhnlich, allerdings spielt er aufgrund seiner Nähe zu Aberdeen eine wichtige Rolle als Naherholungsgebiet. Die Städter aus Aberdeen nutzen den vergleichsweise kurzen Weg nach Birse gerne um hier 'Highlandfeeling' zu erhalten - kein Freizeitpark oder eine Region für Freizeitsportler mit entsprechenden Angeboten, einfach ein schöner Flecken für die Freizeit und Erholung.

Zur Landschaft

Der Forest Of Birse versprüht, wie erwähnt, ein erstes Highlandfeeling. Der Feugh und kleine Bäche wie Finlets und Lairds bilden eine Grenze, aber mit dem Auge vernimmt der Besucher in erster Linie die Hügel entlang des Feugh: Baudnacauner, Cock Hill, Hill of Cammie, Mudlee Bracks, Tampie, Gannoch, Hill of St, Colm, Craigmahandle, Hill of Duchery, Brackenstake, Lamahip und Corybeg.

Forest of Birse
Hier sieht es eher nach Nutzwald aus:
Versorgungsstraße, oben Kiefernkulturen

Der höchste Punkt der Kette ist der Gannoch mit ca. 731 Metern, das gesamte Gebiet des Forest Of Birse umfasst ca. 35km² Wie erwähnt, sind die Hügel eher typisch für die Highlands - sie sind gering bewaldet und gleichen einer Art Torfmoor-/Heidelandschaft. Es gibt aber auch kleine Wälder, vor allem auffallend die nach dem II. Weltkrieg kultivierten Kiefern u. a. um Finlets, Lamahip und Bogturk. Typisch für die Tierwelt sind u. a. Schneehasen, Rotwild und Rehe, Birk- und Schneehühner und Vögel wie Merline, Kreuzschnäbel und Wanderfalken.

Ebenso typisch ist die geringe Besiedelung, bewohnt sind vor allem Gebiete um Auchabrack und Ballochan. Hier stehen ein paar Häuser und Birse Castle. Man geht davon aus, dass die Region des Forest Of Birse nach der Eisenzeit bis ins 17. Jahrhundert unbewohnt war. Das mag auch daran liegen, dass die Besitzverhälntisse bzw. die Nutzungsrechte zunächst wenig für eine Besiedelung hergaben. Der Forest Of Birse und die Region war zunächst den schottischen Königen als Jagdrevier vorbehalten. Danach gingen die Ländereien an den Bischof von Aberdeen. Dieser erlaubte den Bewohnern der Umgebung die 'Nutzung' des Forest Of Birse vor allem für Holzeinschlag, Torfstechen und Beweidung. Daraus wurde ein Gewohnheitsrecht, welches später immer wieder zu Problemen führen sollte.

Der Bischof von Aberdeen verkaufte die Landereien, wobei das 'Filetstück' von William Gordon Of Cluny erworben wurde. Die Gordons grenzten ihr Eigentum ab, bauten Birse Castle und hatten eigene Weidepächter. 1636 mussten sie die Ländereien an William Douglas Of Glenbervie veräußern. 1640 brannten die alten Nutzer der Region Birse Castle nieder und vertrieben die von den Gordons gebrachten Pächter. 1666 wurde der Forest Of Birse an den Earl Of Aboyne veräußert.

Damit begann eine sehr unruhige Zeit im Forest Of Birse. Die Aboynes setzten das alte Gordonrecht wieder um. Zur gleichen Zeit fing der zweite große Eigner, die Farquharsons aus Finzean, damit an, Ländereien bei Auchabrack abzugrenzen. Damit war nach Ansicht der Bewohner der Region erheblich ins alten Gewohnheitsrecht eingegriffen worden. 1755 war die Sache vor dem Court Of Session, der wiederum so urteilte: die vom Earl Of Aboyne und den Farquharsons beanspruchten Privatbesitze hatten Bestand, die Bewohner der Region hatten ansonsten das freie Recht auf Nutzung des gesamten Rests des Forest Of Birse.

Lange Zeit schien es ruhig gewesen zu sein, Probleme kamen aber auf, als die Moorhuhnjagd in Schottland immer populärer wurde. Der Forest Of Birse war mit der Population an Moorhühnern natürlich prädestiniert als Ziel für die Jäger, aber die Jagdrechte waren nach Ansicht der Beteiligten - Aboynes, Farquharsons, mittlerweile den Nicols aus Ballogie und der 'Kommune' - unklar. Der Earl Of Aboyne als Haupteigner der wichtigen Jagdgründe musste gem. einem Schiedsspruch von 1897 die Jagdrechte mit dem Nachbargrund von Ballogie teilen - dazu wurden klare Grenzen festgelegt. Ob es daran lag oder nicht, der Earl Of Aboyne verkaufte den Forest Of Birse an Joseph Robert Heaven. Der baute Birse Castle wieder auf, die Ländereien wurden nach seinem Tod an Weetman Pearson, 1. Viscount Cowdray verkauft und wurden dem Dunecht Estate einverleibt. Mittlerweile hatten auch die Farquharsons ihre Ländereien von Auchabrack veräußert - an die Nicols Of Ballogie.

Was man heute als Forest Of Birse bezeichnet ist damit mehr oder weniger ein 'Anhängsel' der zwei Estates der Nicols und Cowdrays. Die teilen sich die Jagdrechte während die alten Gewohnheitsrechte wie Holzeinschlag, Weidenutzung und Torfstechen theoretisch Bestand haben - aber praktisch selten ausgeübt werden. Nachdem es aber doch noch einmal zu Problemen wegen eines großen Holzeinschlags kam, wurde 1999 der Birse Community Trust gebildet. Er kümmert sich um die Wahrung der alten Gewohnheitsrechte und damit auch die Pflege der Wälder, während die Besitzer von Ballogie bzw. Dunecht ihre Ländereien und die Jagdrechte pflegen. Man hat die Situation insofern befriedet, als man sich an einem runden Tisch regelmäßig trifft und offene Fragen bespricht.

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