Fyvie Castle ist eine Schlossanlage bei Fyvie in Aberdeenshire, Shottland. Das Schloss befindet sich nahe der A947 bei Turriff, 1,5km außerhalb des Ortes Fyvie. Mit Stagecoach kann man bis Fyvie fahren, allerdings gibt es keine direkte Busverbindung zum Schloss.
Die Entstehung des Schlosses ist nicht ganz geklärt. Es gibt Quellen, welche das Schloss auf 1211 datieren. Angeblich soll es damals William the Lion gehört haben. Fyvie war wohl recht wichtig, denn Robert The Bruce hielt hier immer wieder Gerichte ab und Charles I soll als Kind hier gelebt haben.
1390 fiel Fyvie Castle nach der Schlacht von Otterburn an fünf der siegreichen Familien - die Prestons, Meldrums, Setons, Gordons und Leiths. Jede der Familien baute einen neuen Turm an das Gebäude an.
1885 kauft der US-Industrielle Alexander Leith das Schloss. Er wurde später zum 1. und letzten Baron Leith Of Fyvie. Seine Nachfahren verkauften das Schloss dann im Jahr 1984 an den National Trust For Scotland.
Fyvie Castle befindet sich heute in einem guten Zustand und wird gerne als Schauplatz für TV-Shows genutzt. Es gilt als ein sehr gutes Beispiel für den so genannten schottischen Baronial-Stil. Das Treppenhaus aus 1599 ist eines der breitesten seiner Art in Schottland. Angeblich sollen früher die Besucher gleich mit dem Pferd ins Schloss und durch das Treppenhaus geritten sein. Die Einrichtung wirkt auf Anhieb etwas schrill, zu sehen gibt es viele Jagdtrophäen aus fernen Ländern wie Büffelköpfe, ein Alligator, eine Schildkröte, der Stoßzahn eines Elefanten bis hin zum ausgestopften Eisbären. Im Sommer ist das Schloss für Touristen geöffnet, der Eintritt ist kostenpflichtig.
Wie es sich für ein gutes schottisches Schloss gehört, spukt es auch im Fyvie Castle. Während Renovierungsarbeiten im Jahr 1920 wurde das Skelett einer Frau hinter dem Schlafzimmer entdeckt. Es soll sich um die ehemalige Schlossherrin gehandelt haben. Ihr Mann sperrte sie ein, weil sie ihm nur Töchter und keinen Sohn gebar. Nachdem man das Skelett fand, wurde es auf dem Friedhof von Fyvie begraben. Seit dem Tag der Beisetzung wurden die Bewohner des Schlosses durch sonderbare Geräusche und Geschehnisse geplagt, mancher behauptete, er habe die Green Lady umgehen sehen. Daraufhin ließ der äußerst gestresste Laird des Schlosses das Skelett exhumieren und verbrachte es wieder in die angestammte Wand. Seither soll wieder Ruhe im Schloss eingekehrt sein.