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Burgen in Schottland: Eilean Donan Castle

Schottland
Eilean Donan Castle.

Eilean Donan Castle zählt zu den bekanntesten aller schottischen Schlösser. Genau genommen handelt es sich bei Eilean Donan Castle um eine Burg. Der Grund für die große Bekanntheit der Burg liegt wohl daran, dass Eilean Donan Castle Schauplatz vieler bekannter Filme wie "Highlander", "Braveheart", "Rob Roy", "James Bond" und auch älterer Filme wie "Der Freibeuter" mit Errol Flynn war.

Eilean Donan Castle steht auf einer kleinen Insel im Loch Duich. Die Burg ist über eine Steinbrücke erreichbar und kann gegen Eintrittsgebühr besichtigt werden.

Über die Namensherkunft gibt es keine eindeutige Meinung. Es gibt Quellen, die den Namen auf den heiligen Donan zurückführen. Der soll im Jahr 580 n. Chr. nach Schottland gekommen sein. Andere Quellen nennen das gälische Cu-Donn als Namensgeber. Das bedeutet wörtlich übersetzt "brauner Hund" und entspricht letztlich der Bezeichnung für einen Otter. Dabei handelt die namensgebende Geschichte von dem König der Otter, dessen silbernes Fell einst unter den Grundmauern der Burg vergraben worden sein soll.

Eilean Donan Castle wurde wahrscheinlich um 1220 von König Alexander II. zum Schutz gegen Wikingerangriffe erbaut. Man geht aber davon aus, dass die Insel an sich schon in der Eisenzeit besiedelt gewesen sein soll. Zumindest wurden beim Neubau der Burg im Jahr 1920 Reste eisenzeitlicher Siedlungen gefunden. Die Lage der Burg ist strategisch ziemlich ideal. Sie bildet praktisch den Schnittpunkt zwischen drei Meerbusen - Loch Long, Loch Duich und Loch Alsh. Dabei diente sie vor allem den Ländereien von Kintail als Schutz.

Eilean Donan Castle änderte seine Form mehrfach. Die größte aller Formen bestand demnach im Mittelalter. Im 13. und 14. Jahrhundert soll die Burg praktisch die komplette Fläche der Insel eingenommen haben, die Burgfläche soll knapp 3.000 m² umfasst haben. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Fläche dann jedoch dramatisch zurückgebaut. Warum, ist nicht ganz klar. Jedenfalls umfasste die Burg dann nur noch ca. 528 m². Im 16. und 17. Jahrhundert bekam die Burg dann einen Anbau, das Hornwerk der Ostmauer. Es wurde nötig, um die neuen Kanonen aufnehmen zu können. Die Burg wurde dann im Jahr 1719 praktisch komplett von englischen Schiffen zerstört, weil die Jakobiten in der Burg spanischen Soldaten Aufnahme gewährten. Von 1912 bis 1932 wurde die Burg dann auf den Resten der Ruinen wieder aufgebaut. Die Erbauer schienen damit eine Art Lebenswerk vollbringen zu wollen. Hauptinitiator war Oberstleutnant John MacRae-Gilstrap. Sein Baumeister war Farquhar MacRae. Diesem Baumeister war im Traum die Vision einer Burg erschienen. Nach dieser Vision erbaute er die Burg. Später fand man Originalpläne der Burg. Sie sollen praktisch identisch mit der Vision des Farquhar MacRae gewesen sein. Die Leistung beider Männer muss beachtlich gewesen sein. Das Projekt wurde auch während des ersten Weltkrieges unter großen Anstrengungen durchgeführt.

Ursprünglich gehörte die Burg aber nicht dem Clan MacRae sondern dem Clan MacKenzie. Der Clan MacRae kam erst Ende des 14. Jahrhunderts in die Gegend. Sie hatten sich einen guten Namen als Schutzwache des Clans Fraser gemacht. Bald wurden die MacRaes so etwas wie die persönliche Schutzmacht der Schlossherren MacKenzie. Die MacKenzies konnten das Schloss so bis ins 16. Jahrhundert halten. Im Jahr 1539 soll es dann zu einer wichtigen Schlacht gekommen sein. Es gab Streit zwischen den MacKenzies und den McLeods. Anlass war die Ernennung von Donald MacDonald zum Lord Of The Isles. Die MacKenzies unterstützten MacDonald wohl nicht. MacDonald griff darauf hin die Burg mit 50 Galeeren an. Zu der Zeit waren nur zwei Leute auf der Burg. Duncan MacRae kam den beiden zur Hilfe und verteidigte die Burg buchstäblich bis zum letzten Pfeil, mit dem er Clanchef Donald Gorm MacDonald tödlich verletzte. Danach waren verschiedene so genannte Konstabler auf der Burg. Einer der bekanntesten war der Pfarrer Farquhar, ein Lebemann wie er im Buch stand. Als er ging, meinte er, er sei froh die Burg verlassen zu können. Die Burg sei für einen Mann seines Alters und seines Leibesumfanges eine schlechte Behausung. Ende des 17. Jahrhundert wurde die Burg kurz zur Garnison, was jedoch von der Regierung bald aufgegeben wurde. Ab 1715 nutzten die Jakobiten die Burg für ihre Zwecke. Im Jahr 1719 erfolgte dann die Zerstörung der Burg durch drei englische Fregatten, weil die Jakobiten auf Eilean Donan Castle spanischen Soldaten Unterkunft gewährten.

Das Schloss gehört heute einem Nachfahren des John MacRae-Gilstrap. Es wurde eine Clan MacRae Society gegründet, die heute Beziehungen zu allen Zweigen des Clans in der ganzen Welt hält. Die Burg wurde für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Man kommt über eine Brücke zur Burg. Diese Brücke wurde erst 1932 erbaut. Der Haupteingang ist ein Tor mit einem Fallgatter. Der Torbogen ist versehen mit einer gälischen Inschrift, die in etwa bedeutet: "solange ein Macrae drinnen ist, wird nie ein Fraser draussen bleiben" was wohl auf die Verbundenheit der Clans MacRae und Fraser abzielt. Man kommt dann an einem kleinen Häuschen vorbei in den Innenhof. Von dort kann man den Bergfried betreten. Drinnen kann man dann einige schöne Gebäudeteile mit sehenswerten Einrichtungen ansehen. Das Soldatenquartier ist ein schöner Gewölberaum mit großem runden Tisch und obligatorischer offener Feuerstelle. Größer ist der Bankettsaal. Ein sehenswerter Saal mit großer Tafel und stilvoller Einrichtung mit allerlei Sehenswürdigkeiten. Schön ist die Piper's Gallery, von wo aus Dudelsackspieler zur Unterhaltung aufspielten - von wo aus aber auch Hochzeitsfeiern abgehalten wurden. Die Piper's Gallery diente sozusagen als Ersatz für die fehlende Kapelle. Im oberen Stockwerk liegen die Schlafgemächer, die man besichtigen kann. Wenn man die Treppen herunter geht, kommt man zur Küche. Dort wird man durch Tonaufnahmen und Wachsfiguren in frühere Zeiten versetzt. Das ist ganz nett gemacht.

Eilean Donan Castle ist insgesamt sehenswert. Drinnen ist die Burg üppig ausgestattet - vielleicht etwas zu üppig und teilweise vollgestopft. Ob Eilean Donan Castle die schönste aller schottischen Burgen ist, dürfte Geschmackssache sein. Wer mit zu großen Hoffnungen herkommt, könnte vielleicht etwas enttäuscht sein.

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