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Schottland-Wegweiser, der Guide für Schottlandurlaub

Städte und Orte: Moniaive

Landesinfo
Einwohner: ca. 520
Vorwahl: 01848
Postcode: DG3
Council-Area: Dumfries And Galloway

Moniaive ist ein Dorf in Dumfries And Galloway, Schottland. Der Ort an sich wird Schottlandurlaubern auf Anhieb weniger sagen. Aber Moniaivie gehört zu den "preisgekröntesten" in Schottland. Von 2006 bis 2011 gewann Moniaive jedes Jahr den Britain in Bloom Wettbewerb als Best Overall Small Village. Die Times bewertete den Ort im Jahr 2004 als den coolsten Ort in Großbritannien. Wenn man die Masse an Events im Jahreskalender betrachtet, könnte man Moniaive als Edinburgh im Kleinformat bezeichnen.

Die Geschichte des Ortes kann man bis ins 10. Jahrhundert nachverfolgen. 1636 gab es unter König Charles I. die Charter als Free Burgh Of Barony an den Earl Of Dumfries, das war sozusagen das Geburtsjahr des heutigen Ortes.

Solche Charter waren die Basis, dass man ein Marktkreuz stellen durfte und ein Tolbooth haben durfte und dadurch Märkte abhalten konnte. Im Fall von Moniaive war das ein Wochenmarkt am Dienstag sowie zwei große Jahrmärkte über drei Tage (Midsummer Fair im Juni und Michaelmas Fair Ende September). Der Ort enwickelte sich ordentlich und war vor allem für die dünn besiedelte Region im Cairnvalley ein wichtiger Ort.

Die Lage in der beschaulichen und schönen Umgebung führte auch dazu, dass sich Moniaivie früh als Geheimtipp für Ruhesuchende herumsprach. Irgendwann wurde ein Potential erkannt und man zog eine Bahnlinie über die Cairn Valley Light Railway bis Moniaive.

Cairn Valley Light Railway

Moniaive Station
Die besten Zeiten hinter sich gelassen: Moniaive Station

Die Cairn Valley Light Railway wurde um 1905 von Dumfries als Nebenlinie der Glasgow And South Western Railway ins Leben gerufen. Damals hatte man für Moniaive große Pläne, der Ort sollte zum großen Ferienziel werden. Dazu kam es aber nicht, denn die Passagierlinie wurde schon während des II. Weltkriegs eingestellt. Nach dem II. Weltkrieg spielte die Bahnlinie auch keine Rolle mehr für den Güterverkehr, man schloss die Railway endgültig im Jahr 1953. Schade, dass man die Gegend am alten Bahnhof doch etwas vernachlässigte.

Moniaive und die Covenanter

Moniaive wurde im 17. Jahrhundert zu einem der wichtigen Zufluchtsorte der Covenanter. Im Ort gibt es ein Denkmal für James Renwick, einen der Anführer der Covenanter. Er wurde in Moniaive geboren und war einer der letzten Covenanter, welche man in Edinburgh hinrichtete.

Moniaive heute

Moniaive ist ein hübscher und relativ ruhiger Ort. Die Pläne mit dem großen Urlaubsresort gingen nicht ganz auf, dennoch ist der Ort bei Besuchern ebenso beliebt wie z. B. bei Künstlern und allgemein freischaffenden bzw. kreativen Köpfen. Zumindest haben sich in und um Moniaive nach offiziellen Angaben überdurchschnittlich viele Kunstschaffende und Selbstständige niedergelassen (Schriftsteller, Designer, Historiker, Alternative Mediziner, Gärtner usw.). Mitglieder der Band Franz Ferdinand zog es hierhin, die Schauspielerin Joanna Lumley wohnt in der Gegend und die Schriftsteller Rumer Godden und Alan Grant (Batman).

Der schöne an Moniaive ist zweifellos, dass der Ort sich größtenteils seine Ursprünglichkeit erhielt. Nach wie vor dominiert die Schafhaltung, daneben gibt es ein paar Landwirte die auf Rinder setzen und in begrenztem Umfang spielt die Waldwirtschaft eine Rolle. Die meist weißen Cottages unterstützen die besondere Ausstrahlung des Ortes. Im Zentrum steht auf dem Marktplatz das Marktkreuz. Unweit sieht man einen Uhrturm, der auf Anhieb wie die in Schottland typischen Rathäuser oder alten Tolbooths wirkt. Tatsächlich gehört dieser Tower aber zu einem Privathaus aus den späten 1800ern.

Die Infrastruktur ist, zumindest bezogen auf die Größe des Ortes, sehr gut oder sogar überragend. Es gibt einen Store mit Post Office Schalter, eine Autowerkstatt, ein Cafe, eine Schokoladenhersteller und mehr. Im Ort gibt es zwei Hotels und Restaurant, ein Guesthouse und zwei Village Halls.

Dem Besucher wird überdurchschnittlich viel geboten. Der Ort selbst ist, wie eingangs erwähnt, preisgekrönt. Zuletzt gab es sogar einen Preis als Scotland's Most Creative Place. Das hat einerseits mit den vielen hier ansässigen kreativen Köpfen zu tun, andererseits aber auch mit der Entwicklung zu einer Art Festival-Town, sozusagen ein Mini Edinburgh. Im Jahresverlauf finden einige überregional bekannte Events statt, als da wären: Moniaive Folk Festival, Moniaive Michaelmas Bluegrass Festival, Moniaive Comic Festival und Comic Book Festival, Scottish Autoharp Weekend, Moniaive Horse Show, Moniaive and District Arts Association Annual Exhibition, Glencairn and Tynron Amateur Cottagers And Gardeners Horticultural Society Show und die Moniaive Gala.

Am Cairnhead gibt es interessante Kunstwerke von Andy Goldsworthy zu sehen.

Glencairn Castle, Maxwelton House

Außerhalb des Ortes steht das Maxwelton House, welches zunächst als Glencairn Castle bekannt war. Aus diesem Castle wurde nach dem Verkauf an die Lauries im Jahr 1611 das Maxwelton House. Eine der Lauries, Annie Laurie, wurde durch ein Gedicht des William Douglas sehr bekannt, diese Geschichte wurde zudem in einem recht bekannten Folksong mit einem Text von Alicia Spottiswoode bekannt. Annie heiratete später den Laird von Craigdarroch, so gesehen war der Liebesgeschichte des William Douglas kein gutes Ende beschert.

Craigdarroch House

Craigdarroch House
Craigdarroch House

Ein weiteres schönes Landhaus in der Umgebung ist das prächtige Craigdarroch House. Das Haus ist Sitz der Fergusons aus Dumfriesshire. Gebaut wurde es um 1729 dort, wo ein älteres Gebäude aus dem 14. Jahrhundert stand.

Craigdarroch ist auch das Haus, in welches die o. g. Annie Laurie nach ihrer Heirat mit Alexander Ferguson, 14. Laird Of Craigdarroch, im Jahr 1709 zog.

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